Nicht genug Strom aus AKWs: Auch Frankreich drohen im Winter Blackouts

Frankreichs Energieregulierungsbehörde hat am Montag gewarnt, dass dem Land im Winter unter bestimmten Konstellationen Engpässe in der Elektroenergieversorgung drohen. Anders als Deutschland ist Frankreich zwar durch seine Atomkraftwerke etwas unabhängiger von Gaslieferungen, kann aber nicht den gesamten Elektroenergiebedarf mit Atomstrom decken.

Auch in Frankreich könnten Privathaushalte in diesem Winter bei strengem Frost von Stromausfällen betroffen werden, sagte die Leiterin der Energieregulierungsbehörde CRE, Emmanuelle Wargon, am Montag dem Radiosender France Info:

"Unter keinen Umständen wird es zu Gasabsperrungen in Privathaushalten kommen. Aber bei der Stromversorgung müssen wir möglicherweise schwierige Entscheidungen über begrenzte Abschaltungen treffen ...

Diese können mehrere Stunden dauern und werden sehr lokal sein – auf Gemeinde- oder Bezirksebene –, mit vorheriger Benachrichtigung der Bürger."

Die Regulierungsbehörde wies darauf hin, dass die Abschaltungen keine kritischen Infrastrukturen, einschließlich der Krankenhäuser, betreffen werden. Extreme Maßnahmen könnten vermieden werden, wenn der Winter relativ warm werde, fügte Wargon hinzu.

Frankreich setzt mehr als jedes andere europäische Land auf die Kernenergie und erzeugt etwa 70 Prozent des Strombedarfs auf diese Weise. Allerdings wurde in letzter Zeit etwa die Hälfte der 56 Kernreaktoren zu Wartungszwecken abgeschaltet, vor allem um erkannte Korrosionsprobleme sukzessive zu beheben.

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