In Frankreich und Deutschland werden düstere Vorhersagen über Energiepreise laut. So warnte die französische Premierministerin Élisabeth Borne am Mittwoch, dass die Preise Anfang 2023 in die Höhe schnellen würden und die Stromkosten auf dem europäischen Markt zehnmal höher sein könnten als im vergangenen Jahr. Auf einer Pressekonferenz sagte Borne:
"Die Energiepreise steigen. Beim Gas hat der Markt den Preis für 2023 auf das Fünffache des Preises von 2021 festgelegt."
Zuvor hatten bereits französische Medien berichtet, dass die Großhandelspreise für Strom in Frankreich im nächsten Jahr Rekordhöhen erreichen und mit über 1.000 Euro pro Megawattstunde zehnmal so hoch sein würden wie vor einem Jahr.
Am Freitag kam die Nachricht, dass Deutschlands Stadtwerke nach Angaben des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) im kommenden Jahr mit steigenden Stromkosten von bis zu 60 Prozent rechneten. Schon jetzt müssten beim Gas Endkunden der Stadtwerke häufig zwischen 30 und 60 Prozent mehr zahlen als vor dem Beginn des Ukraine-Krieges.
Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte der Sprecher des Verbands nun, dass aber auch beim Strom weitere Steigerungen zu erwarten seien. Bisher seien diese um etwa zehn Prozent gestiegen, etwa weil die EEG-Umlage weggefallen sei. Doch für das Jahr 2023 werde tendenziell eine Zunahme um die 60 Prozent erwartet.
Paris versucht wohl dagegen anzukämpfen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich die französische Regierung verpflichtet hat, den Anstieg der Gas- und Strompreise bis 2023 auf 15 Prozent zu begrenzen, was den französischen Haushalt voraussichtlich 16 Milliarden Euro kosten wird.
Die Regierungen in ganz Europa haben bereits Hunderte von Milliarden Euro in Steuersenkungen, Subventionen und Vergünstigungen gesteckt, um die Energiekrise zu bekämpfen. Denn diese treibt die Inflation in die Höhe, zwingt Unternehmen zu Produktionsstopps und führt zu enorm hohen Stromrechnungen vor dem Winter.
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