Ukraine: Junge schießt bei Waffenausstellung mit Panzerabwehrwaffe auf seinen Bruder

Bei einem Zwischenfall auf einer Waffenmesse in der Stadt Tschernigow wurden mindestens vier Kinder verletzt. Die örtlichen Behörden erklärten, sie hätten die Veranstaltung nicht genehmigt. Vermutlich sollte dort Geld für die ukrainische Armee gesammelt werden.

Bei einer Waffenshow in der ostukrainischen Stadt Tschernigow ging am Samstag scharfe Munition los und verletzte mindestens fünf Personen, darunter vier Kinder; nach Angaben des Büros der Staatsanwaltschaft einige davon schwer. Örtliche Medien berichten von mehr Opfern und sagen, vier Erwachsene und vier Kinder seien verletzt worden.

Der Zwischenfall ereignete sich bei einer "Waffenausstellung" unter freiem Himmel, die von einem örtlichen Museum abgehalten wurde. Laut Medienberichten spielte ein Zehnjähriger mit einer Panzerabwehrwaffe, vermutlich einem sowjetischen RPG-18 Einweg-Granatwerfer.

Berichten zufolge zielte der Junge mit der Waffe auf seinen zwölfjährigen Bruder und drückte ab, wodurch er seinen Bruder und mehrere Umstehende verletzte, darunter ein zweijähriges Kind. Alle Verletzten wurden anscheinend nur durch das Mündungsfeuer der Waffe verletzt, da das Geschoss selbst nach Aussage örtlicher Behörden in das Dach eines Hauses schlug.

Es war nicht sofort klar, ob der Junge im Stande war, die Panzerabwehrwaffe selbst schussbereit zu machen oder ob die Waffe in schussbereitem Zustand ausgestellt wurde. RPGs dieses Typs müssen vor Gebrauch zusammengesetzt werden, haben dann allerdings keinerlei Sicherung.

Die ukrainischen Behörden liefern widersprüchliche Darstellungen des Ereignisses und der genauen Natur dieser Waffenausstellung. Laut Staatsanwaltschaft wurde das Ereignis von einer örtlichen Territorialverteidigungseinheit durchgeführt, die ihre eigenen Waffen ausstellte. Wjatscheslaw Chaus, der Leiter der örtlichen zivil-militärischen Verwaltung, erklärte, die Ursprünge der "gefährlichen Exponate" seien unklar und die Veranstaltung sei organisiert worden, um Kindern "ein interaktives Erlebnis" zu bieten.

Der Stadtrat von Tschernigow besteht jedenfalls darauf, dass er von der Veranstaltung nichts wusste und keine Genehmigung erteilte, sie abzuhalten. Einige Medien berichteten, dass die Show von nicht näher genannten "Freiwilligen" organisiert wurde, die eine Sammlung für Truppentransporter für ukrainische Truppen abhielten.

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