Die europäischen Energie- und Versorgungsunternehmen nehmen aktuell mehr Schulden auf, um die steigenden Öl- und Gaspreise auszugleichen, wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg am Montag berichtete.
Die Gesamtverschuldung der Unternehmen ist seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 um mehr als 50 Prozent gestiegen und liegt nun bei 1,7 Billionen Euro, heißt es in der Publikation weiter.
Anfang dieses Monats bat eines der größten deutschen Energieversorgungsunternehmen, Uniper, um ein staatliches Rettungspaket und begründete dies mit dem "extremen finanziellen Druck", der durch die verringerten russischen Erdgaslieferungen entstanden sei. Laut Bloomberg könnte das Unternehmen bis zu neun Milliarden Euro benötigen, um sich über Wasser zu halten. Das tschechische Energieunternehmen CEZ CP bat ebenfalls um Hilfe in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur nahmen die Energieunternehmen der Europäischen Union in den ersten sechs Monaten des Jahres Anleihen im Wert von 45 Milliarden Euro und Kredite im Wert von 72 Milliarden Euro auf.
Die Energiekrise führte dazu, dass sich die europäischen Benchmark-Erdgaspreise in den letzten 18 Monaten verachtfachten, während Öl im letzten Jahr um etwa 50 Prozent teurer wurde. Das trieb die Lebenshaltungskosten insgesamt in die Höhe. Die Inflation erreichte in der gesamten EU den höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten.
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