Laut einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums vom Dienstag war die mutmaßliche Brandstiftung auf den Unwillen der ukrainischen Soldaten zurückzuführen, den Einwohnern von Mariupol Getreidevorräte zu hinterlassen. Infolgedessen seien mehr als 50.000 Tonnen Getreide zerstört worden, sagte Michail Misinzew, der Leiter des russischen Zentrums für Verteidigungsmanagement.
Wann der Getreidevorrat in Brand gesteckt wurde, ist unklar. Die Behörden der Volksrepublik Donezk berichteten, dass es der Feuerwehr trotz mehrtägiger Bemühungen nicht gelungen sei, den Vorrat zu retten. "Dem Geruch und Aussehen nach zu urteilen, ist das Getreide für die weitere Verwendung größtenteils ungeeignet", sagte Jan Gagin, ein Regierungsberater der Volksrepublik Donezk, zur Agentur RIA Nowosti am Montag.
"Dieses unmenschliche Verbrechen zeigt der gesamten Weltgemeinschaft das 'wahre Gesicht' des Kiewer Regimes, welches Methoden des Lebensmittelterrorismus gegen sein eigenes Volk anwendet", erklärte Misinzew. Währenddessen unterstütze der "sogenannte zivilisierte Westen" Kiew und werfe Russland vor, eine globale Nahrungsmittelkrise zu schüren.
Der globale Lebensmittelmarkt, der bereits vom Klimawandel und der COVID-19-Pandemie betroffen ist, wurde durch die russische Militäroffensive in der Ukraine und die westlichen Sanktionen stark in Mitleidenschaft gezogen. Beide Länder gehören zu den größten Weizenexporteuren und spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt.
Die Ukraine hat Moskau wiederholt vorgeworfen, den Getreideexport zu behindern, indem es die Häfen der Ukraine am Schwarzen Meer blockiert. Russland weist diese Behauptungen zurück und sagt, es sei bereit, eine sichere Passage für alle betroffenen Schiffe zu ermöglichen. Dafür müsse Kiew Minen aus dem Hafen räumen.
Mehr zum Thema - Putin: Russland verhindert nicht den Export von Getreide aus der Ukraine