Russland stoppt Gaslieferungen in die Niederlande

Die Niederlande sind das vierte Land, das vorerst keine russischen Erdgaslieferungen mehr erhalten soll. Die Lieferungen wurden vom russischen Unternehmen Gazprom eingestellt, nachdem das niederländische Energieunternehmen GasTerra geforderte Zahlungen nicht in Rubel geleistet hatte.

Das russische Unternehmen Gazprom stoppt seine Gaslieferungen an das niederländische Unternehmen GasTerra aufgrund von Zahlungsstreitigkeiten. Dies berichtet das Unternehmen GasTerra, das sich im Besitz von Shell, Esso Niederlande und dem niederländischen Staat befindet und der mit Abstand größte Gashändler in den Niederlanden ist.

"Bis zum Ende des Geschäftstages am 30. Mai hatte Gazprom Export keine Zahlung für Gaslieferungen im April von GasTerra B.V. erhalten", erklärte das russische Unternehmen in einer Erklärung.

Das Energieunternehmen weigert sich, die Forderung der russischen Seite über die Zahlung in Rubel umzusetzen. Im Zeitraum vom 31. Mai bis zum 30. September 2022 werden daher keinerlei Gaslieferungen mehr erfolgen. GasTerra hat sich laut niederländischen Medien vorab "darauf eingestellt, indem es das Gas anderswo einkauft".

15 Prozent ihres Gasbedarfs beziehen die Niederlande aus Russland. "Die Regierung hatte aber bereits Maßnahmen ergriffen, um bis zum Jahresende nicht mehr von russischer Energie abhängig zu sein. Bis zum Winter sollen die Gasspeicher gefüllt sein. Außerdem soll vermehrt Flüssiggas importiert werden", so Informationen des Handelsblatts.

Der niederländische Energieminister Rob Jetten erklärte, er habe "Verständnis für die Entscheidung von Gasterra", die Zahlungsforderungen von Gazprom nicht zu akzeptieren. Laut Jetten hat dies zukünftig jedoch keinerlei Auswirkungen auf die niederländischen Haushalte.

Mehr zum Thema - "Gasbeziehungen zwischen Polen und Russland sind zu Ende" – Polen kündigt Vertrag über Gaslieferung