Peskow: Soldaten aus Asow-Stahl werden nicht "evakuiert", sie "ergeben sich"

Für den Abzug der ukrainischen Soldaten aus dem Stahlwerk Asow-Stahl gebe es nur eine eindeutige Interpretation, sagte Kremlsprecher Peskow am Mittwoch. Es sei eine Kapitulation. Die Versuche der Kiewer Behörden, den Vorgang als "Evakuierung" darzustellen, seien falsch.

Hunderte Soldaten haben in den vergangenen Tagen das Stahlwerk Asow-Stahl in Mariupol verlassen. Wenn es um die Bezeichnung dieser aktuellen Vorgänge geht, haben Moskau und Kiew ganz unterschiedliche Auffassungen. Russland spricht von einer Kapitulation, die Ukraine hingegen von einer Evakuierung beziehungsweise einer humanitären Operation. Auch westliche Medien berichten aktuell von einer Evakuierung.

Auf die Frage von Journalisten, wie der Kreml die Versuche sieht, den Abzug der Soldaten aus Asow-Stahl als "Evakuierung" darzustellen, sagte Dmitri Peskow:

"Hier kann es nur eine eindeutige Interpretation und eine eindeutige Definition geben. Jene Militärs, die sich auf dem Gelände von Asow-Stahl verschanzt haben, legen ihre Waffen nieder und ergeben sich".

Der offizielle Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow hatte zuvor berichtet, dass sich seit dem 16. Mai 959 ukrainische Kämpfer aus dem belagerten Stahlwerk ergeben haben, darunter 80 Verwundete.

Was mit den Soldaten nun geschieht, ist noch unklar. Die Ukraine hofft, sie gegen russische Kriegsgefangene auszutauschen. Offizielle Angaben darüber, wie viele Menschen sich noch auf dem Gelände des Stahlwerks befinden, gibt es nicht.

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