Von Marinko Učur, Banja Luka
Irina Wiener-Usmanowa und Gulbahor Ismailowa sind Ehefrau und Schwester von Alischer Usmanow, einem der reichsten Russen, sind die neuesten "Opfer" der beispiellosen "Jagd" nach Immobilien und Vermögenswerten russischer Bürger und Unternehmen in Kroatien. Bei der Identifizierung und Lokalisierung des russischen Eigentums stützt sich die Regierung in Zagreb auch auf Recherchen des internationalen Projekts zur Berichterstattung über organisierte Kriminalität und Korruption Russian Asset Tracker, durch das Vermögenswerte von Personen, die Putin nahestehen, aufgespürt und erfasst werden.
Damit rangiert Kroatien an der Spitze jener EU-Staaten, die auf Anordnung von Brüssel ihre sämtlichen Ressourcen zwecks Ermittlung und Beschlagnahmung des Eigentums jener Privatpersonen und Unternehmen investierten, die der Westen mit dem Kreml in Verbindung bringt. Die oben erwähnte Wiener-Usmanowa ist der breiten Öffentlichkeit von früher als äußerst erfolgreiche russische Trainerin für rhythmische Sportgymnastik bekannt, die in der ehemaligen UdSSR und dem ehemaligen Jugoslawien ein gern gesehener Gast auf der Halbinsel Pelješac war. Deshalb kaufte ihr Mann Alischer ihr vor 15 Jahren eine Villa und ein Hotel im Ort Orebić, die sie für die Vorbereitung von Sportlerinnen für die rhythmische Sportgymnastik nutzen wollte.
Als jedoch in öffentlichen Registern Unterlagen gefunden wurden, durch die das Eigentum von russischen Bürgern, gegen die EU-Sanktionen verhängt worden waren, bestätigt wurde, begann die kroatische Regierung entschlossen mit der Blockade dergleichen:
Neben Immobilien wurde Wiener-Usmanowa auch das Unternehmen Kisik d.o.o. blockiert. Die Eigentumsblockade im Zusammenhang mit Usmanows Schwester bezieht sich auf Immobilien in der Bucht Sutvid, im Norden der adriatischen Halbinsel Pelješac.
Neben der Blockade dieser Immobilien entlang der Küste von Pelješac, die mit dem Oligarchen Usmanow in Verbindung stehen, wurden Beweise gefunden, wonach eine Villa in Mali Lošinj blockiert wurde, die einem Unternehmen gehört, in dem Maija Bolotowa Mitglied des Leitungsorgans ist. Es geht um die Tochter von Nikolai Tokarew, dem Präsidenten des Konzerns Transneft, der ebenfalls unter den Sanktionen der Europäischen Union steht.
Die Liste der "verbotenen" russischen Oligarchen wächst täglich. Nach jüngsten Angaben stehen in Kroatien 80 Personen und fünf Unternehmen unter Sanktionen, und der Ursprung von weiterer sechs Jachten in der Adria wird untersucht. Nach dem Unternehmen Đuro Đaković TEP aus Slavonski Brod, das bis vor Kurzem zu 100 Prozent in russischem Besitz war und deren Problem die Regierung von Premierminister Plenković im Einvernehmen mit dem Eigentümer löste, steht als nächstes der Konzern Strabag auf dem Prüfstand, dessen 30-prozentiger Eigentümer Oleg Deripaska ist.
Werden die Oligarchen Putin "zur Niederlage führen?", fragen sich (und sehnen es ein wenig herbei) einige regierungsnahe Journalisten in Zagreb?
"Die Beziehung funktionierte perfekt als sie viel Geld verdienten, indem sie Russland plünderten und es für Immobilien und verschiedene Luxusartikel im Westen ausgaben. Diese Politik von Putin bedroht ihre Lebensweise", erklärt Božo Kovačević, der ehemalige kroatische Botschafter in Moskau.
Derzeit gibt es im Handelsregister und in den Grundbüchern keine Hinweise darauf, dass Kroatien beabsichtigt, die Villa des russischen Oligarchen Wiktor Wekselberg, der Eigentümer einer Luxusvilla in Lozica bei Dubrovnik ist, zu blockieren.
Auch auf der Insel Šipan, auf der angeblich Putins Freunde die Villa Katino mit einem großen Anwesen für den angeblichen wirtschaftlichen Eigentümer Dmitri Medwedew renovierten, den ehemaligen russischen Präsidenten, gibt es keine Ankündigungen, dass sich im Bereich Sanktionen etwas tun wird.
Es ist jedoch offensichtlich, dass die kroatische Regierung entschlossen ist, der Politik von Brüssel Folge zu leisten und den russischen Bürgern das Leben schwer zu machen, und vergessen hat, dass es gerade die Russen waren, die in den letzten Jahren ihre Touristenkasse erheblich gefüllt haben und zu den häufigsten ausländischen Touristen gehörten.
Inzwischen verweigerte Kroatien Moskau einen humanitären Flug, um eine Gruppe von Mitarbeitern der russischen Botschaft in Kroatien mit ihren Familien, darunter kleine Kinder, zu evakuieren, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa heute.
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