Finnland empfängt NATO-Kriegsschiffe zu Übungszwecken

Die NATO-Mitglieder Lettland, Estland und die Niederlande werden gemeinsam mit Finnland Marineübungen in der Ostsee abhalten. Das teilte das finnische Militär mit und wies darauf hin, dass sich die Übungen auf "Minenabwehrmaßnahmen" konzentrieren würden.

Eine NATO-Trainingsmission wird am Donnerstag oder Freitag im Anschluss an einen Besuch der NATO-Abteilung für Minenbekämpfung im finnischen Turku stattfinden, teilte die Küstenflotte des Landes in einer Erklärung mit. Sie fügte hinzu, dass an den Übungen ein lettisches Minenverlegungsschiff sowie Minenräumboote aus Estland und den Niederlanden teilnehmen werden. Der Stabschef der Küstenflotte, Kommandant Mikko Villikari, erklärte:

"Das Hauptziel der Übung ist die Suche und Identifizierung von Unterwasserobjekten."

"Bei diesen Übungen lernen wir, als Teil einer Gruppe zu arbeiten, mit der wir nicht regelmäßig zusammenarbeiten. Das hilft uns, internationales Fachwissen zu erhalten."

Zwei Minenjäger-Schiffe der Katanpaa-Klasse aus der finnischen Flotte werden ebenfalls an den Übungen teilnehmen.

Nach Angaben des finnischen Militärs werden die Übungen in den Gewässern des Schärenmeers in der Ostsee stattfinden, das etwa 540 Kilometer von der russischen Stadt Sankt Petersburg entfernt ist.

Die Übungen, die ein Jahr im Voraus geplant wurden, finden vor dem Hintergrund von Berichten statt, dass sowohl Finnland als auch Schweden – historisch gesehen neutrale Staaten – ihre Pläne für einen Beitritt zur NATO vorantreiben und bereits im kommenden Monat einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen könnten. Die Staats- und Regierungschefs beider Länder haben erklärt, dass die russische Operation in der Ukraine ihr Kalkül in Bezug auf das Bündnis verändert habe. NATO-Chef Jens Stoltenberg erklärte dazu, dass das Bündnis die beiden Staaten bereitwillig aufnehmen werde.

Moskau, das eine 1.340 Kilometer lange Grenze mit Finnland teilt, hat davor gewarnt, dass ein solcher Schritt es zwingen könnte, das "militärische Gleichgewicht" in der baltischen Region wiederherzustellen.

Der ehemalige russische Präsident und derzeitige stellvertretende Vorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew erklärte, dass die Region möglicherweise nicht "atomwaffenfrei" bleiben werde, falls die beiden skandinavischen Staaten in die NATO aufgenommen würden.

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