Medienbericht: Volkswagen könnte ab Sommer wieder in Russland produzieren

Die Volkswagen-Werke an den beiden Standorten Kaluga und Nischni Nowgorod könnten ihren Betrieb ab kommenden Sommer wieder fortsetzen. Das berichtet die Zeitung Wedomosti am Montag unter Berufung auf Quellen, die mit den Plänen des Autokonzerns vertraut sein wollen.

Volkswagen betreibt in Kaluga südwestlich von Moskau und im weiter östlich gelegenen Nischni Nowgorod eine eigene Autofertigung. Anfang März teilte der Konzern mit, sein Russlandgeschäft wegen des Ukraine-Krieges auszusetzen. Die Produktion in und der Export von Fahrzeugen nach Russland werde bis auf Weiteres eingestellt. Gleichzeitig versicherte VW, dass die betroffenen Beschäftigten eine angemessene Lohnfortzahlung erhalten würden. Inzwischen drohte Russland westlichen Unternehmen, die das Land verlassen, mit einer Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten.

Am Montag berichtete die russische Zeitung Wedomosti, dass die beiden Standorte ihren Betrieb im Sommer 2022 wieder aufnehmen könnten. Im Juni sollen nach dem Bericht die Fließbänder wieder in Betrieb genommen werden. Wedomosti beruft sich dabei auf zwei Gesprächspartner, die mit den Plänen des deutschen Autokonzerns vertraut sein wollen.

Wie eine der Quellen mitteilte, habe das Unternehmen seinen Produktionsplan für 2022 in Russland noch nicht gekürzt. Den Beschäftigten des Konzerns Volkswagen Group Rus sei mitgeteilt worden, dass die Ausfallzeit vorläufig bis zum 12. Mai dauert, voraussichtlich aber bis Juli verlängert werde. Der Grund dafür sei ein Mangel an Bauteilen, der darauf zurückzuführen sei, dass Polen sie nicht über die weißrussisch-polnische Grenze lasse. Die Lieferung der Komponenten nach Istanbul und weiter über Georgien nach Russland werde derzeit in Betracht gezogen. Man hoffe, bis Mitte Mai eine Lösung hierfür zu finden, heißt es in dem Bericht.

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