Katar hält Ersetzung des russischen Erdgases in Europa für unmöglich

Die Europäische Union will ihre Abhängigkeit von russischem Erdgas stufenweise abbauen. Katar warnt, ganz ohne Gasimporte aus Russland werde Brüssel aber nicht auskommen können. Es wurde außerdem betont, die Energiebranche solle sich besser aus der Politik heraushalten.

Russisches Erdgas auf dem europäischen Markt zu ersetzen, sei "praktisch nicht möglich". Darauf wies der katarische Energieminister Saad Sherida al-Kaabi am Donnerstag in einem Interview mit CNN hin.

Der Beamte, der auch Präsident und CEO des staatlichen Unternehmens QatarEnergy ist, wies darauf hin, dass "30 bis 40 Prozent des gesamten auf den Weltmarkt gehandelten Gases aus Russland kommen".

Die Europäische Union (EU) verhängte wegen des Ukraine-Konflikts Wirtschaftssanktionen gegen Moskau und kündigte an, den Verbrauch russischen Erdgases in diesem Jahr schrittweise zu senken. Für die EU kommen bislang sogar mehr als 40 Prozent der Erdgasimporte aus Russland.

Al-Kaabi erklärte außerdem, dass Katar seinerseits keine Sanktionen gegen den russischen Öl- und Gassektor verhängen werde, und betonte, dass sich "die Energiebranche aus der Politik heraushalten sollte". Dem Minister zufolge wird Katar in der Ukraine-Krise nicht Partei ergreifen.

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