Die Europäische Union hat sieben russische Banken, die bereits mit Sanktionen belegt sind, aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk SWIFT ausgeschlossen. Wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht, sind die zweitgrößte Bank Russlands VTB sowie die Banken Rossija, Otkritie, Nowikombank, Promswjasbank, Sowkombank und WEB von der Maßnahme betroffen. Es gilt eine Übergangsfrist von zehn Tagen.
Russlands größte Bank, die Sberbank, sowie die Gazprombank stehen vorerst nicht auf der Liste. Ein hochrangiger EU-Vertreter begründete dies am Mittwoch damit, dass einige EU-Länder besonders abhängig von Energielieferungen aus Russland seien – dazu gehört auch Deutschland. Sberbank und Gazprombank seien die wichtigsten Banken für die Bezahlung der Energielieferungen. Er betonte, dass die EU gegen die Sberbank und die Gazprombank bereits andere Sanktionen verhängt habe.
Die Entscheidung dazu war bereits in der Nacht zum Sonntag getroffen worden. Nach Angaben der Bundesregierung sollen die russischen Finanzinstitute damit von den internationalen Finanzströmen abgekoppelt werden.
Ein Ausschluss aus SWIFT bedeutet, dass die Betroffenen praktisch vom globalen Finanzsystem abgeschnitten werden. Mehr als 11.000 Teilnehmer in mehr als 200 Ländern nutzen nach Angaben von SWIFT den Dienst.
Die Bank VTB reagierte bereits und sagte, dass der Schritt den Kundenservice in Russland nicht beeinträchtigen werde. "Diese Entscheidung ändert nichts an der aktuellen Lage bei Auslandsüberweisungen unserer Firmenkunden", teilte die Bank mit. Auslandsüberweisungen für Privatpersonen sind aufgrund von Sanktionen schon länger nicht mehr möglich.
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(rt/dpa)