Serbiens Präsident Aleksandar Vučić hat erklärt, dass sein Land zwar auf dem Weg in die Europäische Union sei, dabei aber seine traditionellen Freundschaften nicht aufgeben werde, wie der serbische Radiosender b92 berichtete.
Vučić verwies darauf, dass der ukrainische Botschafter in Belgrad, Alexander Alexandrowitsch, gesagt hatte, sein Land und das ukrainische Volk würden eine Verurteilung Serbiens wegen der Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Russland erwarten. Dazu erklärte das serbische Staatsoberhaupt:
"Er forderte uns auf, die russische Aggression zu verurteilen, und ich habe eine einfache Antwort darauf: Wir sind ein kleines Land, wir wollen die Möglichkeit der Freundschaft nicht ausschließen, wir entscheiden nicht über die Zukunft der Ukraine."
Er rief den Botschafter dazu auf, den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij dazu zu bewegen, die Aggression der USA, Großbritanniens, Deutschlands und der westlichen Staaten gegen Serbien im Jahr 1999 zu verurteilen. Ironisch fügte er hinzu, dass er "sicher" sei, dass Selenskij das tun werde. Er sagte:
"Nun, wenn er das tut, werde ich die Aggression verurteilen."
Vučić ergänzte, dass sein Staat militärisch neutral sei. Serbien habe "immer die Integrität der Ukraine unterstützt". Diesbezüglich habe es keine Änderung der serbischen Politik gegeben. Serbien sei der einzige Staat, der sich strikt an das Völkerrecht halte, so Vučić.
Es gebe bereits jetzt Druck auf Serbien, Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukraine-Konfliktes zu verhängen. Er erwarte, dass dieser Druck noch weiter ansteigen werde.
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