Die USA evakuieren weiter ihr Botschaftspersonal aus der Ukraine. Diesmal bringen sie ihre Mitarbeiter über die Grenze nach Polen, da man einen vermeintlichen Angriff Russlands auf das Land weiterhin befürchtet. US-Außenminister Antony Blinken teilte am Montag in einer Erklärung mit:
"Heute ergreift das US-Außenministerium erneut Maßnahmen für die Sicherheit von US-Bürgern einschließlich unseres Personals."
Er fügte hinzu, dass die US-Beamten, die vergangene Woche nach Lwow verlegt worden waren, die folgende Nacht in Polen verbringen würden:
"Unsere Kollegen, die vor kurzem nach Lwow verlegt wurden, werden in Polen übernachten. Sie werden regelmäßig zurückkehren, um ihre diplomatische Arbeit in der Ukraine fortzusetzen und konsularische Notdienste zu leisten."
Blinken bezeichnete den Umzug als "umsichtige Vorsichtsmaßnahme" und betonte, dass Washington die Regierung in Kiew nicht im Stich lassen werde:
"Die Tatsache, dass wir umsichtige Vorsichtsmaßnahmen für die Sicherheit des US-Regierungspersonals und der US-Bürger ergreifen, wie wir es regelmäßig weltweit tun, untergräbt in keiner Weise unsere Unterstützung oder unser Engagement für die Ukraine."
Der jüngste Schritt erfolgte nur eine Woche, nachdem Washington seine Botschaft von Kiew nach Lwow verlegt hatte und rechtfertige dies mit der angeblichen Verstärkung der russischen Streitkräfte nahe der Grenze zur Ukraine.
Anfang des Monats hatte die US-Regierung ihre Staatsbürger in der Ukraine aufgefordert, das Land zu verlassen, und erklärt, dass sie ohne vorherige Genehmigung aus Warschau auf dem Landweg nach Polen einreisen dürften.
Bei der Evakuierung der Botschaft aus Kiew in der vergangenen Woche wurden Berichten zufolge die Computersysteme und die Kommunikationsausrüstung der Einrichtung zerstört, da man befürchtete, dass die Geräte in die Hände der russischen Streitkräfte fallen könnten. Lwow liegt im Westen der Ukraine, weiter als Kiew von den Grenzen zu Russland entfernt.
Am Montag eskalierten die Kriegsängste, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt hatte, dass Moskau die abtrünnigen Donbass-Republiken Donezk (DVR) und Lugansk (LVR) unverzüglich als souveräne Staaten anerkennen werde. Die Volksrepubliken erklärten noch im Jahr 2014 ihre Unabhängigkeit von Kiew, nachdem von den USA und der EU unterstützte Nationalisten die gewählte Regierung in der Ukraine gestürzt hatten. Putin, der der Meinung ist, dass Kiew einen "Blitzkrieg" im Donbass beginnen will, wies das russische Militär an, Friedenstruppen in die neu anerkannten Republiken zu entsenden.
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