Ungarn bekräftigt Unterstützung für östliche Vakzine: "Zulassung nicht politisieren"

Obwohl russische und chinesische Vakzine in vielen Staaten rund um die Welt schon zum Einsatz gekommen sind und ihre Wirksamkeit und Sicherheit Ungarns Chefdiplomaten zufolge in der Praxis bewiesen, zögern die EU-Staaten und -Behörden immer noch mit der Zulassung jener Impfstoffe.

Der ungarische Außen- und Handelsminister Peter Szijjarto hat erklärt, dass russische und chinesische Corona-Impfstoffe sicher und wirksam seien, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. In einem Video, das er am Mittwoch auf dem Budapester Flughafen vor seinem Abflug nach Lyon aufnahm und auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, erklärte der ungarische Chefdiplomat:

"Es ist ganz klar, dass die in Ungarn verwendeten östlichen Impfstoffe gut funktionieren, sie sind sicher und wirksam. Deshalb ist es an der Zeit, dass die internationalen Organisationen in dieser Frage eine fachliche und keine politische Entscheidung treffen."

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Mit den östlichen Impfstoffen meinte Szijjarto offenkundig den russischen Impfstoff Sputnik V und den Corona-Impfstoff des chinesischen Konzerns Sinopharm. Während beide Impfstoffe in Ungarn häufig zum Einsatz kommen, werden sie von vielen anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nicht anerkannt.

Ungarns Außenminister reiste nach Lyon, um an einem Treffen der Außen- und Gesundheitsminister der EU teilzunehmen. Auf der Agenda des Treffens steht der weltweite Kampf gegen die Pandemie, wobei der Situation der Entwicklung Staaten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.

Szijjarto bekräftigte:                                                                                  

"Jetzt ist es an der Zeit, dass die Welt endlich begreift, dass die Entscheidung für einen Impfstoff keine politische Verpflichtung ist. Wenn die ganze Welt versucht, so viele Impfstoffe wie möglich zu bekommen, sollte die Zulassung eines Impfstoffs keine politische Frage sein."

Solange in einigen Staaten die Impfrate noch niedrig sei, bestehe die Gefahr, dass neue Corona-Varianten entstehen.

Ungarn errichtet derzeit eine nationale Produktionsstätte für Vakzine, die ab Ende dieses Jahres einsatzbereit sein soll. Somit will das Land zur globalen Produktion von Impfstoffen beitragen.

Das osteuropäische Land gehörte zu den ersten und bisher nur wenigen EU-Staaten, die nichtwestliche Impfstoffe anerkannt und eingesetzt hatten.

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