In seiner ersten Generalaudienz des Jahres 2022, in der Aula Paul VI. Franziskus im Vatikan, äußerte sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu den jüngst veröffentlichten Geburtenraten in Italien. Demnach ist die Zahl der Kinder pro Italienerin auf 1,17 gesunken. Zugleich sank in Italien im Jahr 2021 die Bevölkerungszahl auf unter 60 Millionen. Laut Medienangaben fiel die Zahl der Geburten in Italien seit 2009 um 29,8 Prozent.
Im Anschluss an die Audienz berichteten italienische Medien, dass sich Papst Franziskus auch kritisch über Paare geäußert hat, die keine Kinder bekommen wollen. Er wird mit den Worten zitiert:
"Viele Paare haben keine Kinder, weil sie nicht wollen, oder sie haben nur eines, weil sie nicht mehr wollen, aber sie haben zwei Hunde, zwei Katzen... Ja, Hunde und Katzen treten an die Stelle von Kindern."
Er verstehe es, dass dies Menschen zum Lachen bringen würde, aber "das ist die Realität", so Papst Franziskus. In diesen Zusammenhang gehöre auch die Sozialkritik im Zusammenhang mit Tieren, "die wie echte 'Kinder' aufgenommen und oft auch so behandelt werden". Des Weiteren stellte er fest: "Die Verleugnung von Mutter- und Vaterschaft macht uns klein, sie nimmt uns die Menschlichkeit." Laut dem italienischen Globalist betontedas katholische Oberhaupt: "Kinder zu haben, ist die Fülle des Lebens eines Menschen." Franziskus appellierte an die entsprechenden Institutionen, das Adoptionsverfahren zu vereinfachen:
"Ich hoffe, dass die Institutionen immer bereit sein werden, in diesem Sinne der Adoption zu helfen, indem sie den notwendigen Prozess ernsthaft überwachen, aber auch vereinfachen, damit der Traum so vieler kleiner Kinder, die eine Familie brauchen, und so vieler Ehepartner, die sich in Liebe hingeben wollen, wahr werden kann."
Die Entscheidung eines Paares zu einer Adoption bewertete der Papst mit den Worten: "Diese Art der Wahl gehört zu den höchsten Formen der Liebe, der Vaterschaft und der Mutterschaft. Wie viele Kinder in der Welt warten darauf, dass sich jemand um sie kümmert!" Für Papst Franziskus befände sich die Gesellschaft in einer Ära "des Waisenkindes". Der Papst beendete seine Audienz mit dem Gedanken:
"Denken Sie heute an die Elternschaft. Denn wir leben in einem Zeitalter der notorischen Verwaistheit. Es ist merkwürdig: Unsere Zivilisation ist gewissermaßen verwaist, und diese Verwaistheit ist spürbar. Möge die Gestalt des Heiligen Josef uns helfen zu verstehen, wie wir das Gefühl der Verwaistheit, das uns heute so sehr schmerzt, überwinden können"
Ein Land ohne Kinder leide, betonte der Pontifex in seiner Generalaudienz: "Wer in der Welt lebt und heiratet, muss daran denken, Kinder zu haben".
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