OSZE-Mitarbeiter fordert auf CNN die Deportation aller Russen aus Westeuropa

Der kanadisch-ukrainische Journalist Michael Bociurkiw forderte in einem Beitrag für CNN am Mittwoch alle ethnischen Russen aus westlichen Ländern zu deportieren. Dies sei das letzte "mildere" Mittel zur Vermeidung eines Weltkrieges, schrieb der Experte. Besonders brisant ist die Äußerung, weil Bociurkiw für die OSZE im Donbass im Einsatz ist.

In einem am Mittwoch erschienenen Meinungsartikel auf der Internetseite des US-Amerikanischen Nachrichtensenders CNN forderte der "Ukraine-Experte" Michael Bociurkiw, "unverzüglich" alle ethnischen Russen aus den westlichen Ländern zu deportieren und ihre künftige Reisefreiheit zu unterbinden. 

Zuvor kam Bociurkiw im analytischen Teil seines Textes zur Schlussfolgerung, dass dem Westen so gut wie keine nichtmilitärischen Mittel mehr zur Verfügung stehen, den geopolitischen "Vormarsch" Russlands und Chinas aufzuhalten. Wenn man seinen radikalen Vorschlag nicht umgehend umsetze, warnt der "Experte", sei der Krieg gegen Russland unvermeidlich. 

Bociurkiw ist ein kanadischer Journalist, Öffentlichkeitsarbeiter und definiert sich als "Ukraine-Experte". Er ist ukrainischer Abstammung und wuchs im kanadischen Ottawa auf. Seit 2014 ist er zudem Sprecher der OSZE-Beobachtungsmission im Donbass. 

Radikale Vorschläge zur "Lösung der Russenfrage" werden von ukrainischen Politikern und Nationalisten seit 2014 wiederholt ausgesprochen. So forderte die ehemalige Regierungschefin Julia Timoschenko 2014 in einem abgehörten Telefonat, "die Russen mit Atomwaffen zu beschießen und Russland in ein abgebranntes Feld zu verwandeln". Wiederholt werden öffentlich Pläne zur Einrichtung von Filtrationslagern für die Einwohner des Donbass debattiert.

Häufig taucht in ukrainischen Talkshows die Idee auf, nach der Reintegration des Donbass dessen Einwohnern alle Bürgerrechte zu entziehen. Dabei berufen sich die Anhänger dieser Lösung auf eine vermeintlich positive Erfahrung Deutschlands damit. Aus unbekannten Gründen ist man in diesen Kreisen überzeugt, dass ehemalige DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung Deutschlands 5 Jahre lang an Wahlen und Abstimmungen nicht haben teilnehmen dürfen.

Bei den Parlamentswahlen des Jahres 2020 haben selbst die Einwohner des ukrainisch kontrollierten Teils der Regionen Donezk und Lugansk nicht wählen dürfen. 

Präsident Selenskij "riet" zuletzt allen Donbass-Einwohnern, die Sympathien mit Russland haben, die Region schnellstmöglich zu verlassen.  

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