In der EU kommt ein fünfter Corona-Impfstoff auf den Markt. Es ist der Vakzin-Kandidat der US-Firma Novavax. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Montag grünes Licht für den Impfstoff des US-Biotechunternehmens.
Am späten Nachmittag gab auch die EU-Kommission ihre Zustimmung für die bedingte Marktzulassung des Impfstoffes von Novavax. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit:
"In einer Zeit, in der sich die Omikron-Variante rasch ausbreitet und Impfungen und Auffrischungen beschleunigt werden müssen, freue ich mich ganz besonders über die heutige Zulassung des Impfstoffs Novavax."
Mit der Auslieferung will Novavax einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bereits im Januar beginnen. Die Europäische Union habe sich demnach von dem Impfstoff bis zu 200 Millionen Dosen gesichert.
Das Unternehmen hatte die Marktzulassung in der EU im November beantragt. Die EMA mit Sitz in Amsterdam hatte bereits mehrfach angekündigt, dass eine Entscheidung noch in diesem Jahr erfolgen solle.
Der Novavax-Impfstoff soll unter dem Namen Nuvaxovid vermarktet werden und wird in zwei Dosen verabreicht – im Abstand von etwa drei Wochen. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der als sehr ansteckend geltenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar.
Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben – zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle sowie Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen. Dies gehe aus einer Studie hervor, die an fast 30.000 Erwachsenen in den USA und in Mexiko durchgeführt wurde.
Die Substanz mit dem Kürzel NVX-CoV2373 ist ein Proteinimpfstoff. Er besteht aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten. Das Vakzin wurde mittels der Nanopartikel-Technologie von Novavax hergestellt und verwendet zur Verstärkung der Immunreaktion einen Wirkverstärker auf Basis von Saponinen aus dem Seifenrindenbaum, heißt es im Reuters-Bericht.
Die bisher in der EU zugelassenen Vakzine sind entweder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von BioNTech/Pfizer und Moderna – oder ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Bis Ende des Jahres plant Novavax auch die Zulassung für die USA zu beantragen.
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(rt/dpa/reuters)