In einem Fernsehinterview, das am 15. Dezember auf den französischen Sendern TF1 und LCI ausgestrahlt wurde, versuchte der amtierende französische Präsident Emmanuel Macron gegen das Image eines "Präsidenten für Reiche" oder "Rothschild-Bankiers" anzukämpfen. Er bezeichnete diese Vorwürfe als eine Karikatur seiner Person, der er nicht entspreche.
Kritiker des Präsidenten verweisen gerne auf Macrons sogenannte "Rothschild-Jahre", als er 2010 geschäftsführender Teilhaber der Investmentbank wurde. Im Jahr 2017 wurde Macron zum Präsidenten gewählt. Doch den Ruf, eher ein Präsident für die Wohlbetuchten zu sein, wurde Macron nie mehr los, zumal eine seine ersten Amtshandlungen als französischer Präsident die Abschaffung oder Umwandlung der Vermögenssteuer war.
Dennoch will Macron heute nichts von diesem Image hören. Der Präsident sagte in dem Interview:
"Man hat das Recht, nicht die Karikatur zu sein, in die jemand einen stecken will, und deshalb denke ich, dass ich das nie war, ich weiß, woher ich komme [...] Meine Werte sind nicht die eines Präsidenten der Reichen."
Er habe in puncto soziales Gewissen auch dazugelernt, so Macron:
"Zweifellos bin ich für bestimmte Dinge sensibler als früher, das ist wahr."
Den Vorwurf, ein "Präsident der Reichen" zu sein, hatte Macron schon früher mehrmals zurückgewiesen, zum Teil auch mit dem Verweis darauf, dass ein solcher Vorwurf "antisemitische Anspielungen" enthalte. So hatte er im Januar 2019 bei einer im Rahmen der "Großen Debatte" organisierten Veranstaltung eine Anspielung auf seine Tätigkeit bei Rothschild mit einer antisemitischen Überlegung in Verbindung gebracht.
Als Antwort auf die Frage eines Bürgers, der ihn auf seine Erfahrungen in dem betreffenden Finanzinstitut angesprochen hatte, prangerte der Staatschef tatsächlich "Anklänge von Dingen" an, die er "nicht sehr mochte": "Würde die Bank Dupont heißen, gäbe es sicherlich weniger Argumente, und das gefällt mir nicht an Ihren Überlegungen", hatte er dem Fragesteller geantwortet.
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