Mindestens eine Person soll in Großbritannien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sein, die auf die Omikron-Variante zurückzuführen sei. Das Beste, was die Briten jetzt zum Schutz ihrer Gesundheit und der der Mitmenschen tun könnten, sei eine Booster-Impfung, betonte der britische Premierminister Boris Johnson.
Am Freitag wurden 448 Fälle der neuen Variante bekannt. Insgesamt wurden bislang 1.898 Omikron-Infektionen registriert. Ärzte in Südafrika sind der Ansicht, dass Omikron einen milderen Krankheitsverlauf mit sich bringe. Dennoch gilt sie als ansteckender. Johnson warnte entsprechend vor einem Trugschluss:
"Traurigerweise führt Omikron zu Krankenhausaufenthalten, und leider wurde bestätigt, dass mindestens ein Patient an Omikron gestorben ist. Die Vorstellung, dass es sich um eine mildere Version des Virus handelt, sollten wir beiseiteschieben und uns der Geschwindigkeit bewusst werden, mit der sich das Virus in der Bevölkerung ausbreitet. Das Beste, was wir also tun können, ist, dass wir alle unsere Auffrischungsimpfungen bekommen."
Mindestens zehn Menschen sollen in England wegen einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. In Schottland seien es sogar noch mehr gewesen.
Dem Aufruf zur Booster-Impfung folgten zwei Wochen vor Weihnachten aber zu viele Briten auf einmal: Das Online-Buchungssystem brach in der Folge zusammen, vor den Impfzentren bildeten sich lange Schlangen. Am 13. Dezember schrieb Boris Johnson auf Twitter, es hätten noch vor 9 Uhr morgens mehr als 110.000 Menschen eine Booster-Impfung gebucht.
Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid teilte mit, dass sich wegen der vielen Krankenhauspatienten Operationen verzögern könnten, und nannte als Beispiel Hüft-OPs. Krebspatienten sollen von den Operationsverschiebungen allerdings nicht betroffen sein.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, dass die Omikron-Variante die Delta-Variante in denjenigen Ländern verdrängen werde, in denen beide Varianten um sich greifen. Sollte sich die neue Variante weiter ausbreiten, könnte die britische Regierung schon im Januar 2022 einen neuen Lockdown verhängen.
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