Laut neuen Daten des britischen Office of National Statistics (ONS), die am Dienstag veröffentlicht wurden, gab es im Jahr 2020 im Vereinigten Königreich 8.974 Todesfälle "wegen alkoholbedingten Ursachen". Die Zahl entspricht einem Anstieg der Todesfälle in dieser Kategorie um 18,6 Prozent im Vergleich zu 2019, und stellt laut der Behörde den höchsten Anstieg im Jahresvergleich seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 dar.
Die Daten zeigen, dass die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle zwischen 2012 und 2019 stabil blieb, im letzten Jahr gab es jedoch einen "statistisch signifikanten Anstieg".
Während Schottland und Irland mit 21,5 beziehungsweise 19,6 Todesfällen pro 100.000 Menschen die höchste Sterblichkeitsrate aufwiesen, verzeichnete man bei allen vier britischen Nationalitäten einen Anstieg der alkoholspezifischen Todesfälle.
Fast 78 Prozent dieser Fälle wurden dabei durch eine alkoholische Lebererkrankung verursacht, so die Statistikbehörde.
Das ONS betonte, dass bei der Analyse der Daten "viele komplexe Faktoren" zu berücksichtigen seien. Es sei noch zu früh, um voreilige Schlüsse über mögliche Zusammenhänge zwischen der Pandemie und dem Anstieg der alkoholbedingten Todesfälle zu ziehen.
Sie verwies jedoch auch auf Daten von Public Health England, aus denen hervorgeht, dass sich die Konsummuster während der Pandemie verändert haben. Wobei Alkohol "ein Faktor ist, der zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen beiträgt."
Die Wohltätigkeitsorganisation Alcohol Change hat im vergangenen Monat angesichts der Belastungen durch die Corona-Pandemie ihre Besorgnis über den Alkoholkonsum geäußert. Die Organisation erklärte, dass "Untersuchungen durchweg zeigen, dass die Coronavirus-Pandemie die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass mehr Menschen mehr und häufiger als üblich trinken."
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