Einsatz in estnischer Kälte: Britischer Soldat fordert eine Million Euro für gesundheitliche Folgen

Ein britischer Militärangehöriger ist gerichtlich gegen das Verteidigungsministerium seines Landes wegen eines Auslandseinsatzes in Estland vorgegangen. Dort soll er extremer Kälte ausgesetzt gewesen sein, was zu einer Verschlechterung seiner Sprachstörung beigetragen habe.

Der britische Soldat Chileshe Mwamba hat das britische Verteidigungsministerium vor dem Londoner High Court verklagt. Er fordert 860.000 Pfund (rund eine Million Euro) Entschädigung für die gesundheitlichen Folgen seines dreiwöchigen Einsatzes in Estland im November 2017. Dieser soll sein Leben und seine Arbeit beeinträchtigt haben.

Mwamba wurde damals im Rahmen einer multinationalen Operation nach Estland entsandt, um "eine russische Aggression abzuschrecken". Dort war er als Ingenieur für gepanzerte Fahrzeuge tätig. Mehr als 800 britische Soldaten wurden seinerzeit im Rahmen der erweiterten Präsenz der Allianz in das baltische Land entsandt.

Vom 10. November bis zum 3. Dezember sei er "extremer Kälte" ausgesetzt worden. Er leide nun unter einer anhaltenden posttraumatischen Belastungsstörung und einer Sprachstörung.

Das britische Verteidigungsministerium übernahm inzwischen teilweise die Verantwortung für den Zustand des Militärangehörigen. Allerdings sieht es nicht die niedrigen Temperaturen als Grund für seine gesundheitlichen Probleme. Bereits als Kind litt Mwambe unter einem leichten Stottern. Nach Angaben seiner Anwälte habe das kalte Wetter in Estland seinen Zustand verschlimmert. Den archivierten Wetterberichten zufolge soll die Temperatur in der Republik während des Aufenthalts des Briten nicht unter minus vier Grad Celsius gesunken sein.

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