Fischereistreit: Frankreich will EU-Hilfe im Umgang mit Großbritannien

Der französische EU-Minister hat darauf hingewiesen, dass Brüssel im Streit über Fischereirechte Maßnahmen gegen das Vereinigte Königreich ergreifen sollte. Diese sollen unternommen werden, wenn der Dialog zwischen Paris und London bis zum 10. Dezember "keine Früchte" trägt.

Der Streit zwischen der EU und Großbritannien um die Vergabe von Fischereilizenzen spitzt sich weiter zu. Frankreichs Staatssekretär für europäische Angelegenheiten Clément Beaune räumte ein, dass es "Spannungen und Schwierigkeiten gibt", was zwar normal sei, die französischen Fischer ihre Tätigkeit jedoch fortsetzen wollen und daher schnell Maßnahmen ergriffen werden sollten.

Er äußerte die Hoffnung, dass die laufenden Verhandlungen in den kommenden Tagen zu Ergebnissen führen werden. Beaune erinnerte aber daran, dass es die Europäische Kommission war, die die Frist gesetzt und Großbritannien mitgeteilt hat, dass es keinen weiteren Dialog geben wird, falls es keine "starke Geste" aus London geben und keine beträchtliche Anzahl von Fischereilizenzen bereitgestellt wird.

Auf die Frage eines RTL-Moderators, ob Frankreich erwäge, seine Häfen für britische Fischer zu schließen, sagte der Minister, dass "zwar alle Optionen auf dem Tisch" liegen, aber "europäische Maßnahmen" bevorzugt würden.

Die aktuellen Schwierigkeiten in den britisch-französischen Beziehungen drehen sich um die Behauptungen französischer Fischer, das Vereinigte Königreich verstoße gegen Post-Brexit-Abkommen, indem es eine Reihe von Lizenzen zurückhalte. London streitet jegliches Fehlverhalten ab und behauptet, viele Fischer hätten keine ordnungsgemäßen Quotenangaben gemacht. Die Spannungen veranlassten französische Fischer, am 26. November mehrere wichtige Häfen vorübergehend zu blockieren.

Die Frist für die Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich in dieser Angelegenheit wurde letzte Woche bei einem Gespräch zwischen dem EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei Virginijus Sinkevičius und dem britischen Umweltminister George Eustice festgelegt.

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