Ukrainisches Außenministerium warnt Weißrussland davor, Krim als russisch anzuerkennen

Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hat gesagt, dass die Anerkennung der Krim als russische Halbinsel seitens Weißrusslands den ukrainisch-weißrussischen Beziehungen schweren Schaden zufügen würde. Er führte aus, dass sich die Ukraine in der Krim-Frage nicht zurückhalten werde.

Kiew werde nicht die Worte, sondern die Taten des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Bezug auf die Krim bewerten. Dies erklärte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Riga. Er sagte:

"Ich denke, es macht keinen Sinn, jede Äußerung des Bewusstseinsstroms zu bewerten, den Alexander Lukaschenko regelmäßig auf verschiedenen Medienplattformen verbreitet. Wir werden seine Handlungen bewerten."

Sollte Minsk die Krim als russisch anerkennen, würde dies den ukrainisch-weißrussischen Beziehungen einen irreparablen Schaden zufügen, so Kuleba. Der ukrainische Außenminister fügte hinzu:

"Wir werden nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Die Krim ist kein Thema, bei dem wir uns zurückhalten lassen."

Am Vortag hatte Lukaschenko erklärt, er werde die Krim besuchen, was nur bedeuten würde, dass er die Halbinsel als russisches Territorium anerkenne. Der weißrussische Präsident sagte:

"Die Krim ist de facto die russische Krim."

Er erklärte, er sei vom russischen Präsidenten Wladimir Putin eingeladen worden, die Halbinsel zu besuchen. Lukaschenko fügte hinzu:

"Wenn der Präsident bereits mit dem Präsidenten Russlands dort angekommen ist – welche anderen Anerkenntnisse kann es dann noch geben? Das ist weder für mich noch für Putin ein Geheimnis."

Am 10. November hatte der weißrussische Außenminister Wladimir Makei erklärt, die Krim gehöre zum russischen Staatsgebiet. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, entgegnete, wenn Minsk die Krim de jure als russisch anerkenne, werde dies irreparable Folgen für die ukrainisch-weißrussischen Beziehungen haben.

Die Krim wurde nach einem Referendum im März 2014 ein Teil Russlands. Die internationale Gemeinschaft weigerte sich, die Rechtmäßigkeit des Referendums anzuerkennen, und betrachtete die Krim nach wie vor als ukrainisches Hoheitsgebiet. Die russischen Behörden halten die Frage der Zugehörigkeit der Halbinsel hingegen für geklärt.

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