Maria Sacharowa sieht historische Verantwortung Großbritanniens für Flüchtlingsströme

Maria Sacharowa weist den Vorwurf der britischen Außenministerin Liz Truss zurück, wonach Russland für die Krise an der weißrussisch-polnischen Grenze verantwortlich sei. Die russische Diplomatin erinnert Großbritannien in diesem Zusammenhang an die Invasion im Irak.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat am 14. November erneut jede Verantwortung der Regierung in Moskau an der akuten Krise im weißrussisch-polnischen Grenzgebiet zurückgewiesen. Somit reagierte die Diplomatin auf ein Essay der britischen Außenministerin Liz Truss. In diesem sprach sie eine "klare Verantwortung" Russlands an und rief das Land auf, die weißrussischen Behörden "unter Druck zu setzen", damit sie der Krise ein Ende setzten und einen Dialog aufnähmen. Truss zufolge handele es sich um eine "schändliche künstliche Migrationskrise", mit der Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko von den Menschenrechtsverletzungen in seinem Land ablenken wolle. 

Nach dieser Anschuldigung erinnerte Sacharowa die Regierung in London an die "gründlich ausgearbeitete Invasion" im Irak und sah eine klare historische Verantwortung Großbritanniens für die darauffolgenden humanitären Krisen in der Region.

"45.000 britische Soldaten halfen den USA, dieses Land zu besetzen, seine Bürger zu töten und seine Bodenschätze zu plündern."

Seitdem trage die britische Regierung unter anderem die Verantwortung für die endlosen Flüchtlingsströme und die Entstehung der Terrormiliz "Islamischer Staat".

"Bis London für seine Verbrechen keine Haftung getragen hat, haben seine offiziellen Vertreter kein Recht, jemanden zu beschuldigen."

Seit dem 8. November harren an der weißrussisch-polnischen Grenze unter äußerst widrigen Bedingungen einige Tausend Migranten aus. Das EU-Mitglied Polen hat Tausende Soldaten an der Grenze stationiert, die einen Durchbruch der Migranten verhindern sollen. Weißrussland beschuldigt die polnischen Sicherheitskräfte, gegen die Schutzsuchenden brutal vorzugehen. Die EU wirft Lukaschenko dagegen vor, Menschen aus Krisenstaaten wie Syrien, Afghanistan, Libyen und Irak gezielt einfliegen zu lassen, um sie dann in Richtung EU-Grenze zu schleusen.

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