Am 12. November hat das Raumfahrtunternehmen PLD Space die erste spanische Rakete präsentiert. Dabei handelt es sich gleichzeitig dank eines Recovery-Systems um die erste wiederverwendbare Rakete in Europa überhaupt. Die im Jahr 2011 im spanischen Elche gegründete Firma setzt auf den Transport von Kleinsatelliten ins All. Die Rakete soll voraussichtlich im letzten Drittel des Jahres 2022 von einem Prüfgelände des Nationalen Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik (INTA) in Huelva ins Weltall starten. Das breite Publikum kann die Entwicklung mit dem Codenamen Miura 1 bis zum nächsten Sonntag im Nationalmuseum für Naturwissenschaften in der Hauptstadt Madrid bewundern.
Der geschäftsführende Präsident von PLD Space, Ezequiel Sánchez, sagte bei der Präsentation, dass diesem Tag eine sehr schwere Arbeit vorausgegangen sei.
"Es gibt nur sehr wenige Länder, die fähig sind, ins Weltall zu reisen. Heutzutage sind es 13. Wir wollen zur 14. Alternative werden."
Sánchez bezeichnete das Miura-1-Projekt als eine sehr wichtige Herausforderung nicht nur für Spanien. Die Rakete werde Europa angesichts einer komplizierten geostrategischen Situation die Unabhängigkeit von Drittseiten geben.
Die Miura-1-Rakete ist 12,7 Meter hoch, mit einem Außendurchmesser von 0,7 Metern und dazu ausgelegt, beim suborbitalen Erstflug eine Höhe von 150 Kilometern zu erreichen. Das Projektil ist in der Lage, eine Nutzlast von bis zu 100 Kilogramm ins Weltall mitnehmen. Ein Flug dauert zwölf Minuten. Wissenschaftlern stehen drei Minuten Schwerelosigkeit für Experimente zur Verfügung. Die Rückkehr erfolgt mithilfe eines Fallschirms. Das spanische Unternehmen arbeitet außerdem als Weiterentwicklung an dem dreistufigen Projekt Miura 5 für Orbitalflüge, dessen Jungfernstart bereits für das Jahr 2024 geplant ist.
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