Französische Gesundheitsbehörde rät von Moderna-Impfstoff für unter 30-Jährige ab

Frankreichs Gesundheitsbehörde rät Menschen unter 30 vom Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna ab. Es bestehe ein etwas höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen als beim Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Derweil korrigierte Moderna seine Absatzprognose für dieses Jahr.

Es bestehe beim Impfstoff des Herstellers Moderna in der Altersgruppe unter 30 Jahre ein geringes, aber etwas höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen als beim Impfstoff von BioNTech/Pfizer, hieß es in einer Empfehlung der obersten französischen Gesundheitsbehörde vom Montagabend. Soweit möglich sollten Menschen zwischen 12 und 29 Jahren daher nicht mit Moderna gegen das Coronavirus geimpft werden.

Die Corona-Impfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson sind in Frankreich für Menschen unter 30 Jahren ohnehin nicht empfohlen. Politische Entscheidungen treffen kann die Gesundheitsbehörde nicht. In der Regel folgt die französische Regierung aber ihren Empfehlungen.

Knapp 75 Prozent der Bevölkerung in Frankreich sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen Tagen nahmen die positiven Tests wieder leicht zu. Zuletzt wurden landesweit innerhalb einer Woche pro 100.000 Menschen etwa 73 positive Tests gemeldet.

Moderna korrigiert Absatzprognose

Moderna korrigierte die Absatzprognose seines Corona-Impfstoffs. Das Unternehmen kappte die Prognose auf Basis seiner bereits getroffenen Verkaufsvereinbarungen am Donnerstag auf 15 Milliarden bis 18 Milliarden US-Dollar. Zuvor hatte sie bei rund 20 Milliarden US-Dollar (rund 17,3 Mrd Euro) gelegen. Die Aktie brach vorbörslich um über zehn Prozent ein.

Moderna machte längere Lieferzeiten beim internationalen Versand und vorübergehende Produktionsengpässe wegen des Ausbaus von Kapazitäten für den schwächeren Ausblick verantwortlich. US-Rivale Pfizer hatte seine Jahresziele hingegen jüngst weiter erhöht. Die Umsatzprognose für das mit dem deutschen Partner BioNTech entwickelte Corona-Vakzin wurde dabei von 33,5 Milliarden auf 36 Milliarden US-Dollar angehoben.

Moderna verdient am Impfstoff-Geschäft allerdings weiter prächtig. In den drei Monaten bis Ende September betrug der Gewinn insgesamt 3,3 Milliarden US-Dollar (2,9 Mrd Euro), wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht. Vor einem Jahr hatten hohe Forschungs- und Entwicklungskosten einen Verlust von 233 Millionen Dollar verursacht. Modernas Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 157 Millionen auf 5,0 Milliarden US-Dollar.

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(rt/dpa)