Polen hat angesichts der Krise an seiner Grenze zu Weißrussland aufgrund der Migrantenwelle eine Anti-Terror-Einheit in der Region stationiert, sagte der stellvertretende Innenminister Maciej Vonsik am Montag. Vonsik erklärte:
"Es gibt dort zusätzliche Grenzschutzpatrouillen, der Grenzschutz wurde so weit wie möglich mobilisiert. Auch Anti-Terror-Einheiten wurden heute an die Grenze geschickt. Es sind auch 12.000 Soldaten der polnischen Armee vor Ort."
Zuvor hatte ein Sprecher des staatlichen Grenzkomitees von Weißrussland, Anton Bischkowski, gesagt, dass Schüsse im Grenzgebiet zwischen Weißrussland und Polen von der polnischen Seite aus zu hören gewesen sein sollen.
Die Lage an der weißrussisch-polnischen Grenze, an der am Montag laut den polnischen Behörden über 2.000 Flüchtlinge ankamen, bleibt nach Angaben des weißrussischen staatlichen Grenzkomitees angespannt.
"Die Situation an der weißrussisch-polnischen Grenze bleibt extrem angespannt", schrieb das Komitee auf seinem Telegramm-Kanal.
Die Flüchtlinge befinden sich vor den polnischen Sperren an der Staatsgrenze.
"Obwohl es zu diesem Zeitpunkt keine aggressiven Handlungen seitens der Flüchtlinge gab, haben die polnischen Sicherheitskräfte, anstatt zu versuchen, die Situation zu verstehen, Luftfahrzeuge eingesetzt, um psychischen Druck auszuüben. Darüber hinaus wurde Tränengas gegen die Schutzsuchenden eingesetzt", sagte der Ausschuss und fügte hinzu, dass einige Flüchtlinge als Reaktion auf den "ungerechtfertigten Einsatz besonderer Mittel" gegen sie begannen, "polnische Sperren zu zerstören".
Unterdessen sagte der polnische Regierungssprecher Piotr Müller, dass sich zwischen 3.000 und 4.000 Migranten ohne Papiere an der weißrussisch-polnischen Grenze aufhalten würden. Am Montag erklärte er.
"Derzeit befinden sich 3.000 bis 4.000 Menschen in der Nähe der polnischen Grenzen, während sich mehr als 10.000 von ihnen auf weißrussischem Gebiet aufhalten, die bereit sind, die polnische Grenze zu überqueren.“
Die polnischen Sicherheitsbehörden würden der Regierung Berichte darüber liefern, dass angeblich ''ständige Transporte aus arabischen Ländern nach Weißrussland organisiert'' werden würden.
Im vergangenen Monat hatten Litauen, Lettland und Polen Weißrussland beschuldigt, eine Migrantenkrise zu inszenieren, um sich an Brüssel für die Sanktionen gegen die Regierung von Alexander Lukaschenko zu rächen. Der weißrussische Präsident wies die Vorwürfe jedoch zurück und erklärte, dass sich sein finanziell schlecht gestelltes Land keine strengen Grenzkontrollen mehr leisten könne.
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