Wie aus einer Erklärung des Pressedienstes der Regierung in Chișinău hervorgeht, ist das Abkommen mit dem polnischen Versorger am Montag zustande gekommen. Demnach ist dies "der erste Kauf von Gas aus alternativen Quellen in der Geschichte der Republik Moldau". Aus der Mittelung geht ferner hervor:
"Der Musterkauf dient dazu, die Importfähigkeit von Gas aus alternativen Quellen zu testen und den Unterdruck im Erdgasversorgungssystem auszugleichen."
Energocom habe bei der am vergangenen Freitag angekündigten Ausschreibung insgesamt sieben Angebote erhalten, hieß es. Zugleich stehe Moldawien weiterhin in Verhandlungen mit Russland und dem russischen Energielonzern Gazprom über die Unterzeichnung eines langfristigen Gasliefervertrags. Das bisherige Abkommen lief im September aus. Der Überbrückungsvertrag mit PGNiG soll somit ermöglichen, die Lieferungen an die Verbraucher unter den aktuellen Bedingungen aufrechtzuerhalten, so die Regierung in Chișinău.
Für die Endverbraucher sollen die Gastarife unverändert bleiben, hieß es. Allerdings wurde der Gesamtwert des Vertrages in der Mitteilung nicht präzisiert.
Partner von PGNiG für die Musterlieferungen soll die US-ukrainische ERU Group sein, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Das Gas soll an der moldauisch-ukrainischen Grenze bezogen werden.
Nach dem Erlöschen des bisherigen Gasliefervertrags mit Gazprom haben der russische Konzern und der moldauische Betreiber Moldovagaz diesen provisorisch um einen Monat verlängert. Für den neuen Vertrag bot die russische Seite Chișinău einen Marktpreis mit einem Nachlass von 25 Prozent an, die moldauischen Käufer bestehen jedoch auf einem Nachlass von 50 Prozent. Darüber hinaus hat die Republik Moldau Schulden in Höhe von insgesamt 709 Millionen US-Dollar für Gaslieferungen angehäuft, deren Rückzahlung eine Bedingung des neuen Vertrags ist. Wegen einer akuten Versorgungskrise hat das Land vergangene Woche den Notstand ausgerufen.
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