Sergei Schoigu hat am Samstag die jüngste Erklärung der Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, hinsichtlich der Abschreckungsdoktrin der NATO gegenüber Russland kritisiert. Er verwies darauf, dass ausgerechnet die Allianz konsequent ihre Kräfte an den russischen Grenzen zusammenziehe.
"Die Verteidigungsministerin der BRD sollte Bescheid wissen, womit so etwas für Deutschland und Europa früher geendet hat. Die Sicherheit in Europa kann nur eine gemeinsame sein, ohne Beeinträchtigung der Interessen Russlands."
Der russische Verteidigungsminister hob dabei hervor, dass ausgerechnet das westliche Militärbündnis momentan zu keinem gleichberechtigten Dialog über die Sicherheit in Europa bereit sei. Die Abschreckungsdoktrin der NATO in Afghanistan habe mit einer Katastrophe geendet, deren Folgen nun die ganze Welt beheben müsse.
Am 21. Oktober hatte sich Kramp-Karrenbauer in einem Interview für den Deutschlandfunk zur Abschreckungsdoktrin der NATO gegenüber Moskau geäußert. Auf die Frage, ob regionale Abschreckungsszenarien mit Nuklearwaffen zum Schutze der baltischen und der Schwarzmeer-Region für das Militärbündnis ein gangbarer Weg seien, erklärte die Bundesverteidigungsministerin, man müsse Russland gegenüber sehr deutlich machen, dass man am Ende bereit sei, auch solche Mittel einzusetzen. Das Ziel sei es, dass niemand auf die Idee komme, etwa die Räume über dem Baltikum oder die NATO-Partner im Schwarzen Meer anzugreifen. Dieser Kerngedanke der NATO werde an das aktuelle Verhalten Russlands angepasst.
RT sprach zu diesem Thema auch mit der ehemaligen österreichischen Außenministerin Karin Kneissl, die mittlerweile unter anderem auch als Aufsichtsratmitglied des russischen Energiekonzerns Rosneft tätig ist:
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