Nach Ei-Angriff auf Macron: Täter muss in Psychiatrie

Ein Mann, der Präsident Emmanuel Macron am Montag mit einem Ei beworfen hatte, wurde nach Angaben französischer Behörden in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Staatsanwaltschaft von Lyon leitete eine Ermittlung wegen Angriffs auf einen Staatsbediensteten ein.

Der Täter wurde als ein 19-jähriger Student identifiziert und war der französischen Polizei vor dem Vorfall nicht bekannt, teilte die Staatsanwaltschaft von Lyon am Dienstag mit. Laut einer Erklärung der Behörde wurde er einem psychologischen Gutachten unterzogen, das bei ihm "fehlendes Urteilsvermögen und die Notwendigkeit einer Einweisung in ein Krankenhaus" feststellte. Daraufhin wurde der Mann in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert.

Indessen eröffnete die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen Angriffs auf eine Amtsperson gegen den Täter. Sollte er später doch für zurechnungsfähig befunden werden, müsste sich der 19-Jährige zu den Anschuldigungen vor Gericht verantworten.

Bei dem Zwischenfall am Vortag hatte der Student den französischen Staatschef bei einer internationalen Gastronomie-Messe in Lyon mit einem hartgekochten Ei beworfen und dabei "Vive la revolution!" ("Es lebe die Revolution!") gerufen. Das Wurfgeschoss traf Macron an der Schulter und prallte ab, ohne zu zerbrechen und das Staatsoberhaupt zu verletzen. Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen.

Die politische Karriere von Emmanuel Macron, der generell für seine Zugänglichkeit bei den zahlreichen öffentlichen Kontakten mit den französischen Bürgern bekannt ist, wurde von mehreren bizarren Angriffen vonseiten seiner Gegner überschattet, darunter auch noch vor seiner Präsidentschaft. In jüngster Zeit kommen solche Vorfälle immer öfter vor, gerade im Vorfeld der anstehenden Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr, bei der sich der französische Staatschef um eine zweite Amtszeit bewerben will.

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