Niederlande: Polizei befürchtet Attentat der marokkanischen Mafia auf Ministerpräsident Rutte

Medienberichten zufolge sollen zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz des niederländischen Premierministers Mark Rutte getroffen worden sein, nachdem "verdächtige Personen" Befürchtungen über eine Entführung durch die marokkanische Mafia auslösten.

Für den Ministerpräsidenten der Niederlande, Mark Rutte, wurden Medienberichten zufolge zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, nachdem das Auftauchen von "verdächtigen Personen" in seiner Nähe Befürchtungen über eine Entführung durch die marokkanische Mafia ausgelöst hatte. Die niederländische Tageszeitung De Telegraaf berichtete am Montag unter Berufung auf "gut informierte Quellen", verdächtige "Späher" seien in der Nähe von Rutte beobachtet worden. Von diesen nimmt man an, dass sie mit der marokkanischen Mafia (in den Niederlanden auch als "Mocro-Mafia" bezeichnet) in Verbindung stehen. Daraufhin wurden unter höchster Alarmbereitschaft zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für Rutte getroffen.

De Telegraaf berichtete zudem, solche Späher werden von der Mafia üblicherweise eingesetzt, bevor Anschläge geplant werden, die zu einer Entführung oder auch einem Attentat führen können. Auch bei dem Mord an dem Anwalt Derk Wiersum wurden demnach Späher eingesetzt. Wiersum arbeitete für einen Klienten, der als Kronzeuge gegen die marokkanische Mafia eingesetzt wurde. Aus diesem Grund wurde er 2019 erschossen. Bei dem Mord an Kriminalreporter Peter R. de Vries im Juli 2020 sollen ebenfalls Späher zum Einsatz gekommen sein, so die Zeitung. Rutte kündigte nach dem Mord an de Vries an, hart gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Die Nationale Staatsanwaltschaft und auch die Koordinationsstelle für Sicherheit und Anti-Terrorismus äußerten sich nicht zu den Medienberichten. Rutte ist bekannt dafür, auf einen umfassenden Personenschutz zu verzichten und oft mit dem Fahrrad durch Den Haag zu fahren.

Zu Ruttes zusätzlichem Sicherheitsteam gehören Berichten zufolge nun Spezialbeamte des Königlichen und Diplomatischen Sicherheitsdienstes (DKDB). Und es würden sowohl "sichtbare als auch unsichtbare Maßnahmen" ergriffen, um den Ministerpräsidenten vor möglichen Komplotten der Mafia zu schützen. Die Niederlande zählt zu den Regionen, wo die marokkanische Mafia besonders aktiv ist. Das Land erlebte in der Vergangenheit immer wieder Vorfälle von Gewalt im Zusammenhang mit dieser kriminellen Organisation. Im September 2019 stellte Geert Wilders, Vorsitzender der Partei für die Freiheit und Mitglied des niederländischen Repräsentantenhauses, die kontroverse Frage, ob die Regierung "immer noch die Autorität" sei, oder ob die Mocro-Mafia "der Boss in diesem Land geworden ist." Er warnte in diesem Zusammenhang auch davor, dass die Organisation "jeden Tag stärker und gewalttätiger wird."

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