Italien: Ministerpräsident Draghi will Impfpflicht und dritte Impfung

Der italienische Ministerpräsident hat seine Landsleute aufgefordert, sich impfen zu lassen. Er bekundete zugleich Solidarität mit hochrangigen Vertretern des Gesundheitswesens und mit Ministern, die zur Zielscheibe von Impfgegnern wurden.

Der italienische Premierminister Mario Draghi befürwortet eine landesweite Impfpflicht, sollten sowohl die Arzneimittelbehörde der EU als auch die italienische Arzneimittelbehörde grünes Licht geben. Das berichtet die Nachrichtenagentur ANSA. Außerdem spreche sich die Regierung Italiens für eine dritte Impfung aus, von der zunächst Senioren und gebrechliche Menschen profitieren sollen, so Draghi gestern auf einer Pressekonferenz.

Unterstützung erhält der Premier von Maurizio Landini, Luigi Sbarra und Pierpaolo Bombardieri, den Gewerkschaftssekretären der drei großen Gewerkschaftsverbände CGIL, CISL bzw. UIL. In einem Brief an Draghi bekräftigten diese ihre Zustimmung zu einer Impfpflicht für alle Bürger Italiens, "damit unser Land durch das Instrument der Impfung und der Anwendung der Sicherheitsmaßnahmen endgültig die Pandemiekrise bewältigt."

Draghi forderte die Bürger erneut dazu auf, die Impfangebote wahrzunehmen, und kündigte dabei an, dass 80 Prozent der italienischen Bevölkerung bis Ende September geimpft sein würden.

Laut Draghi hätten besonders Jugendliche positiv auf die Impfangebote reagiert. Die italienische Regierung plant unter Draghi, den sogenannten "Grünen Pass" auf weitere Bereiche des Lebens im Land auszuweiten. Der Premierminister sprach zudem all denen seine Solidarität aus, die Opfer von Impfgegnern geworden waren.

Mehr zum Thema- Italien: Landesweite Proteste gegen weitere Anti-Corona-Restriktionen angekündigt