Der Komponist, Politiker und Kämpfer gegen die griechische Militärdiktatur Mikis Theodorakis ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben. Das teilte das griechische Kultusministerium mit. Theodorakis wurde in seiner Heimat als Volksheld verehrt. Auch international erlangte er als Musiker, Schriftsteller, Politiker und Aktivist Berühmtheit. Nach der Nachricht des Todes von Theodorakis unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern.
Für viele Griechen ist Theodorakis die "Stimme des Volkes". Seine Musik galt den Menschen vor allem in historisch schweren Zeiten wie etwa der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 als Trost, aber auch als Zeichen des Widerstands.
Der im Jahr 1925 geborene Theodorakis schloss sich bereits als junger Mann während des Zweiten Weltkriegs dem Widerstandskampf gegen die deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen an.
Im anschließenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) kämpfte er aufseiten der Linken. Später wurde er deswegen in einem Lager interniert und schwer gefoltert. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.
In Paris und auch in Athen hatte Theodorakis Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponiert hatte, wandte er sich in den 1960er Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär. Zum Film "Alexis Sorbas" mit Anthony Quinn in der Hauptrolle lieferte er die Filmmusik – sie machte ihn weltweit bekannt.
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(rt/dpa)