Französische Mitte-Rechts-Politiker fordern Bewaffnung des afghanischen Widerstandes gegen Taliban

Eine Reihe von Abgeordneten aus dem Mitte-Rechts-Lager fordert in einem Schreiben den französischen Präsidenten Emmanuel Macron dazu auf, den Sohn des früheren Kommandanten Massoud in Afghanistan gegen die Taliban zu unterstützen. Dies sei eine "Frage der Ehre Frankreichs".

Nach der Wiedereroberung der Macht durch die Taliban in Afghanistan hat eine Gruppe von Abgeordneten der Mitte-Rechts-Partei Les Républicains (LR) Emmanuel Macron in einem Schreiben vom 25. August dazu aufgefordert, den afghanischen Widerstand zu bewaffnen. Der Fall von Kabul sei "ein schwarzer Tag für unsere Demokratien. Wir sind hilflose Zeugen eines Sieges des Islamismus in der Welt", so die Unterzeichner, zu denen mehrere Abgeordnete aus dem Mitte-Rechts-Lager gehören.

Die Abgeordneten schreiben weiter, sie seien der Überzeugung, dass Frankreich "gerade eine Schlacht im Krieg unserer Generation gegen diesen Totalitarismus verloren" habe. Und weiter, dass Paris für die Sicherheit des eigenen Landes "und der Welt" die Pflicht habe, "das Erstarken der Taliban zu verhindern". Die Politiker fordern:

"Frankreich hat die Pflicht, unverzüglich zu handeln [...], wenn wir nicht wollen, dass sich ein terroristischer Bogen von Pakistan bis zur Sahelzone ausbreitet."

Dies könne zu einer Gefahr auch für Bürger "in Frankreich auf unserem Boden" werden. Das Schreiben wurde von der französischen Zeitung Le Figaro veröffentlicht. Die Nachrichtenagentur AFP konnte das Schreiben einsehen. Die Politiker bekräftigen in ihrem Brief den "Freiheitskampf" der Nationalen Widerstandsfront unter der Führung von Ahmad Massoud, dem Sohn des Kommandanten Ahmad Schah Massoud, einer Ikone des afghanischen Widerstands, der 2001 durch die Al-Qaida ermordet wurde.

"Ihr Hilferuf und ihr Ersuchen um Waffen, Munition und logistische Unterstützung muss von Frankreich erhört werden."

Weiter schreiben die Abgeordneten:

"Diese Kämpfer sind die letzten, die auf afghanischem Territorium stehen und unsere Sicherheit, aber auch die Menschenwürde in diesem globalen Krieg gegen den Islamismus verteidigen."

Éric Ciotti Mitunterzeichner des Briefes und Abgeordneter der Partei Les Républicains, steht nach AFP-Informationen in Kontakt mit Verwandten von Ahmad Massoud, vor allem im Pandschschir-Tal. Der Politiker hatte bereits Anfang der Woche in einem Tweet für die Lieferung von Waffen und Munition plädiert.

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