2.000 Pfund teures Antikörper-Medikament gegen Corona erhält Freigabe in Großbritannien

Ex-US-Präsident Trump hatte das gegen COVID-19-Symptome wirksame Mittel bereits im letzten Jahr erhalten, jetzt hat die britische Zulassungsbehörde grünes Licht für den Einsatz des von Hersteller Roche und Regeneron produzierten Präparates mit monoklonalen Antikörpern gegeben.

Auf den Namen Ronapreve ist das Antikörper-Medikament des Herstellers Roche und Regeneron getauft, das das Risiko von schweren Verläufe einer COVID-19-Erkrankung reduzieren können soll. Die britische Zulassungsbehörde teilte am Freitag mit, dass es fortan erlaubt sei, mit dem Medikament COVID-19-Symptome zu behandeln. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte, man solle es so schnell wie möglich im Gesundheitssystem zum Einsatz bringen.

Ronapreve enthält monoklonale Antikörper, die im Labor hergestellt werden und das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen sollen. Die eingesetzten Antikörper sind alle gleich und greifen das Virus an einem fest definierten Ziel an. Martin Landray, ein Experte von der Universität Oxford, gibt jedoch zu bedenken, dass der Einsatz von Ronapreve relativ teuer sei. Man könne daher mit Schwierigkeiten bei der Priorisierung rechnen, bei wem das Mittel tatsächlich eingesetzt werde. Nach Informationen aus einem Artikel der BBC kostet der einmalige Einsatz des Präparates zwischen 1.000 bis 2.000 britische Pfund, was an der aufwendigen Herstellung der biologischen Inhaltsstoffe liege.

Auch die europäische Zulassungsbehörde EMA ist dabei die Zulassung von Antikörper-Cocktails zu prüfen, während derartige Behandlungsmethoden in bestimmten Kliniken bereits testweise eingesetzt werden.

Der Hersteller des Corona-Impfstoffs Vaxzevria, AstraZeneca, testet derzeit ein eigenes Antikörper-Medikament, das klinischen Tests zufolge wirksam vor einer COVID-19-Erkrankung schützen soll. Zu 77 Prozent reduziere das Mittel AZD7442, das eine Kombination zweier lang wirksamer Antikörper enthält, das Risiko, symptomatisch an COVID-19 zu erkranken. Die Schutzwirkung solle bis zu zwölf Monate anhalten und auch vor der derzeit dominante Delta-Variante schützen.

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