Der ukrainische Olympionike und Parlamentsabgeordnete Schan Belenjuk hat am Freitag auf Facebook von einem rassistisch motivierten Angriff auf seine Person berichtet. Der 30-Jährige wurde nach eigenen Angaben am 13. August im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew von mehreren Unbekannten beleidigt. Demnach versuchten sie, den dunkelhäutigen Sportler mit ruandischen Wurzeln zu einem Konflikt zu provozieren. Die Angreifer sagten Belenjuk unter anderem "Was weiß schon ein schwarzer Affe über Patriotismus?" und "Verschwinde nach Afrika!"
Der Ringer teilte mit, es sei zu keiner Schlägerei gekommen. Er selbst sei in Ordnung. Auf Facebook kritisierte Belenjuk den Zwischenfall schwer und fragte, inwieweit sich ein Olympiasieger in seiner Heimatstadt sicher fühlen könne und ob dies für ein europäisches Land normal sei.
"Es ist interessant für mich, ob ich für meinen Staat Ukrainer bin und welche Kriterien für Patriotismus es in meiner Heimat überhaupt gibt?!"
Nach der Beschwerde des Abgeordneten leitete die ukrainische Polizei wegen des rassistisch motivierten Angriffs eine Ermittlung ein. Präsident Wladimir Selenskij verurteilte den Zwischenfall auf Twitter. Er bezeichnete den Ringer als "einen der würdigsten Söhne der Ukraine". Rassismus und Fremdenfeindlichkeit seien im Land inakzeptabel. Die Polizei solle auf solche Vorfälle hart reagieren.
Belenjuk hatte bei den diesjährigen Olympischen Spielen im griechisch-römischen Ringen Gold geholt. Im Finale gewann er in der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm gegen Viktor Lőrincz aus Ungarn. Damit gewann Belenjuk die einzige Goldmedaille der ukrainischen Olympiaauswahl in Tokio.
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