Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin erklärte am Montag via Kurznachrichtendienst Twitter, dass im französischen Département Vendée ein Priester ermordet worden sei und dass er sich auf den Weg dorthin machen werde. Den Katholiken des Landes sicherte er "all seine Unterstützung" zu.
Auch französische Medien berichten, dass ein katholischer Priester am Montagmorgen in Saint-Laurent-sur-Sèvre (Vendée) ermordet worden sei. Demnach sei gegen 9 Uhr eine Leiche in Saint-Laurent-sur-Sèvre, einer Gemeinde mit rund 3.620 Einwohnern im Westen des Landes, entdeckt worden. Laut Medienberichten hätte die Polizei dies inzwischen bestätigt. Die Leiche des ermordeten Geistlichen sei in den Räumen einer Missionsbruderschaft entdeckt worden.
Demnach sei ein Mann am Montagmorgen zur Polizei des Nachbarortes Mortagne-sur-Sèvre gekommen und hätte behauptet, er habe einen Priester getötet. Er wurde festgenommen. Er sei den Behörden bekannt gewesen. Laut Medienberichten werde gegen ihn wegen des Brandes in der Kathedrale von Nantes am 18. Juli 2020 ermittelt. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Mann ruandischer Nationalität handeln, der offenbar Messdiener in der Kirche war. Er soll derzeit unter Aufsicht stehen und gerade aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden sein.
Laut einem Bericht von France 3 sei der Mann mehrere Monate lang inhaftiert gewesen, bis er im Juni letzten Jahres unter richterlicher Aufsicht freigelassen worden war, während er auf seinen Prozess wartete. Der damals 39-Jährige hatte gestanden, das Feuer in der Kathedrale von Nantes gelegt zu haben. Das Motiv gilt bis heute als unklar.
Der aus der Region stammende französische Politiker Bruno Retailleau veröffentlichte auf Twitter ein Foto des ermordeten Priesters und nannte seinen Tod "einen großen Verlust". Der Geistliche sei laut Retailleau "von einem Kriminellen ermordet worden, den er aus Nächstenliebe beherbergte".
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