Am Dienstag hat das russische Außenministerium den estnischen Botschafter in Moskau einbestellt, um ihm eine Protestnote zu überreichen. Margus Laidre wurde dort unter anderem darüber informiert, dass ein Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung des EU-Landes zur unerwünschten Person erklärt worden sei und Russland innerhalb einer Woche zu verlassen habe. Das russische Außenministerium begründete die Maßnahme mit dem sogenannten Gegenseitigkeitsprinzip und riet der estnischen Seite, die ohnehin zugespitzte Situation nicht weiter eskalieren zu lassen:
"Widrigenfalls wird eine neue entschiedene Antwort des Außenministeriums der Russischen Föderation folgen. Dabei wird die estnische Seite voll und ganz die Verantwortung für die Verschlechterung der bilateralen Beziehungen tragen."
Am 6. Juli hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB den estnischen Konsul in Sankt Petersburg auf frischer Tat festgenommen, als er öffentlich nicht zugängliche Informationen überreicht bekam. Mart Lätte wurde zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Die Regierung in Tallinn bezeichnete dies als Provokation und wies am 15. Juli als Reaktion einen russischen Diplomaten aus.
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