Die radikale kurdische Initiative "Kinder des Feuers", die angeblich der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) nahesteht, hat die Verantwortung für die verheerenden Waldbrände im Süden der Türkei übernommen.
In der von dem kurdischen Portal Nûçe Ciwan veröffentlichten Erklärung der Gruppe heißt es, der Grund für die Brandanschläge seien "die faschistischen Türken, die in unser Land eingedrungen sind, es ausbeuten und unsere Natur zerstören, indem sie sie ausbrennen" und "Blut, Tod und Brutalität auf uns Kurden spucken":
"Sie werden unsere Wut und Rache in den brennenden Städten, im mit Asche und Rauch bedeckten Himmel, in den in Flammen versunkenen Bergen und Ebenen sehen."
Laut der Erklärung bestehe der Feind – gemeint ist die türkische Regierung – "trotz all unserer humanitären Ansätze" auf der Politik des Völkermords an den Kurden. Die Gruppe habe daher eine "Feuerrebellion" gegen die türkische Regierung ausgerufen.
Bezüglich des Verdachts, dass die Waldbrände auf menschliches Tun zurückzuführen sein könnten, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan:
"Wir untersuchen die Ursachen der Waldbrände gründlich. Wenn es solche Verräter gibt, die ihr eigenes Mutterland in Brand setzen, werden sie streng dafür bestraft werden."
Die Waldbrände in den südlichen Provinzen der Türkei, wo sich die meisten Resorts des Landes befinden, dauern seit Mittwoch an. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 400 wurden verletzt. Wegen der Brände wurden zahlreiche Touristen aus Hotels in Bodrum und Marmaris evakuiert. Die Zahl der Waldbrände sank inzwischen von 107 auf fünf, da die meisten erfolgreich eingedämmt wurden.
Die radikale Initiative "Kinder des Feuers" verübt seit einigen Jahren immer wieder Brandanschläge in Wäldern der Türkei als Reaktion auf die Regierungspolitik gegen die kurdische Bewegung und die PKK.
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