Die französische Regierung hat am Montagmorgen auf einer Sondersitzung neue Maßnahmen beschlossen, die zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie dienen sollen. Wie in anderen EU-Staaten wird vor allem der Druck auf Ungeimpfte massiv erhöht.
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Staatspräsident Emmanuel Macron rief am Abend in einer Fernsehansprache die Bevölkerung noch einmal dazu auf, sich impfen zu lassen:
"Wir sind ein großes Land. Je mehr sich impfen lassen, desto weniger stark steigen die Fallzahlen. (...) Wenn wir jetzt nicht handeln, werden die Fallzahlen und Hospitalisationen weiter steigen."
In der Folge verkündete Macron die Einführung einer Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Zahlreiche Pflegekräfte im Land zeigen sich von den per Notzulassung genehmigten Impfstoffen nicht überzeugt und sind weiterhin ungeimpft. Die Impfkampagne in Frankreich ist ins Stocken geraten, etwa 40 Prozent der Einwohner sind komplett geimpft.
Macron kündigte in seiner Ansprache zudem an, dass "irgendwann" auch die Frage nach einer Impfpflicht für alle gestellt werden müsse. Noch im Dezember 2020 hatte Macron eine Impfpflicht kategorisch ausgeschlossen.
Der Präsident kündigte auch die Einführung eines speziellen "Gesundheitspasses" an, der noch im Juli bei Kulturveranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern und ab August in Gastronomie, Einzelhandel, öffentlichen Verkehrsmitteln und medizinischen Einrichtungen Verwendung finden soll.
Bereits zuvor hatte die griechische Regierung eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Altenpflege verkündet. In Deutschland hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verkündet, dass es ohne Impfung keine Freiheit mehr geben werde.
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