Russisches Verteidigungsministerium: NATO liefert Ukraine Waffen bei Manöver Sea Breeze

Im Vorfeld der diesjährigen Militärübung Sea Breeze in der Ukraine wirft das russische Verteidigungsministerium der NATO vor, unter dem Deckmantel der Manöver Waffen an Kiew zu liefern. Moskau will die Vorbereitung und den Verlauf der Übungen genau beobachten.

Das russische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch angekündigt, es werde die Vorbereitung und den Verlauf der internationalen Militärübung Sea Breeze in der Ukraine aufmerksam verfolgen und bei Bedarf angemessen im Interesse der Sicherheit Russlands reagieren. Wie Generalmajor Igor Konaschenkow am Mittwoch erklärte, sollten sich an der geplanten Übung unter Beteiligung mehrerer NATO-Staaten rund 4.000 Armeeangehörige, 40 Kampfschiffe, Versorgungsschiffe und Kutter, 30 Flugzeuge und mehr als 100 Militärfahrzeuge beteiligen. Der Sprecher der Militärbehörde in Moskau wies auch darauf hin, dass das Militärmanöver vor dem Hintergrund der unaufhörlichen westlichen Anschuldigungen gegen Moskau stattfinden werde, wonach Russland an seinen südwestlichen Grenzen sein Militärpotenzial aufstocke.

Konaschenkow zufolge werde die geplante Übung weit über das ukrainische Hoheitsgebiet im Schwarzen Meer hinausgehen, obwohl es offiziell als Seemanöver gelte. So habe man vor, gemeinsame Aktivitäten von Landungs- und Bodentruppen in der Ukraine zu üben. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagte auch, dass die NATO im Rahmen von "Sea Breeze" die Regierung in Kiew mit modernen Waffen zum Krieg im Donbass beliefern werde, wie dies in den vorigen Jahren der Fall gewesen sei:  

"Es ist geplant, dorthin unter dem Deckmantel der Übung moderne Waffen, Munition und Wirtschaftsgüter für ukrainische Truppen zu befördern."

Die Übung Sea Breeze wird seit dem Jahr 1997 alljährlich ausgetragen. Diesmal findet sie vom 28. Juni bis zum 10. Juli statt. Daran nehmen die Ukraine, die USA, Kanada, Großbritannien, die Niederlande, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, die Türkei, Lettland und weitere NATO-Partnerstaaten teil.

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