In einem Interview für den Fernsehkanal Happy TV hat der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Dienstag angekündigt, Belgrad werde keine Sanktionen gegen Russland und China verhängen, obwohl sich das Land in Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union befinde.
Bereits im Jahr 2009 hat Serbien den Beitritt zur Europäischen Union beantragt, die Verhandlungen hierüber begannen im Jahr 2014.
Der serbische Staatschef wies darauf hin, dass die Republik ein militärisch neutrales Land ist. Im Gegensatz zu einigen anderen Staaten, die sich auf dem Weg in die Europäische Union befänden, werde Serbien seine guten Beziehungen zu China und Russland nicht ruinieren und weiter unterhalten. Der Politiker stellte klar:
"Wir werden weder gegen China noch gegen Russland Sanktionen verhängen, das war's."
Vučić zufolge ist diese Politik gegenüber Russland und China die beste Strategie, die auch für die Bürger in Serbien vorteilhaft ist:
"Dies ist unsere Politik, kein Balancieren. Dies ist die beste Politik, die sich sowohl bei der Coronavirus-Pandemie als auch beim Kauf von Impfstoffen und anderen Dingen bewährt hat. Dies ist die beste Politik für die Bürger des Landes und hierüber gibt es nicht viel zu philosophieren. Wir werden diese Politik so lange fortsetzen, wie wir in der Lage sind, sie durchzuführen."
Derzeit kann die Bevölkerung in Serbien bei einer COVID-19-Impfung zwischen den Vakzinen Pfizer/BioNTech, dem chinesischen Sinopharm, dem britisch-schwedischen AstraZeneca oder auch dem russischen Sputnik V wählen.
Brüssel wies Serbien darauf hin, dass ein Anschluss an die Europäische Union nur unter der Bedingung möglich ist, dass Belgrad die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennt. Außerdem kritisiert die EU die aktive und enge Zusammenarbeit Serbiens mit Russland und China.
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