Nach Mord an Kollegen: Tausende Polizisten demonstrieren in Paris

Nach dem Tod eines Polizisten im französischen Avignon vor zwei Wochen haben Tausende Polizisten am Mittwoch vor der Pariser Nationalversammlung demonstriert. Sie fordern mehr Unterstützung und prangern zunehmende Gewalt gegen Ordnungshüter an.

Vor zwei Wochen wurde ein Polizist bei einem Einsatz gegen Drogenkriminalität in Avignon getötet. Der Fall hatte Entsetzen innerhalb der Polizei ausgelöst. Zuvor war eine Mitarbeiterin der Polizei in Rambouillet bei Paris von einem mutmaßlich islamistisch motivierten Attentäter ermordet worden. Diese Ereignisse brachten das Fass bei der französischen Polizei zum Überlaufen. Polizisten gingen auf die Straße, um eine schärfere "strafrechtliche Antwort" gegen jene zu fordern, die die Ordnungskräfte angreifen".

Bei der Demonstration waren mehrere Politiker anwesend, auch der Innenminister Gérald Darmanin beteiligte sich an dem Protest vor der Nationalversammlung. "Ich bin gekommen, um die Polizisten zu unterstützen, wie alle Franzosen", schrieb er auf Twitter.

Seine Teilnahme an der Demonstration stieß in politischen Kreisen auch auf Unverständnis – schließlich ist er als Innenminister für die Polizei verantwortlich. Der Minister sei gekommen, um seine eigene Untätigkeit anzuerkennen, sagte etwa Jordan Bardella von der Partei Rassemblement National.

Die Vorsitzenden der Sozialistischen Partei, Olivier Faure, der Kommunistischen Partei, Fabien Roussel, sowie die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, waren ebenfalls anwesend.

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(rt/dpa)