Tausende Migranten aus Marokko flüchten schwimmend zu spanischer Nordafrika-Exklave Ceuta

Von Marokko aus und aus Westsahara flüchten immer wieder Menschen in die spanische Enklave Ceuta. Am Montag waren es mit 2.700 ungewöhnlich viele, wie eine regionale Zeitung berichtete. Die Grenzpolizei ließ sie ziehen. Zwischen Marokko und europäischen Staaten gibt es diplomatische Spannungen.

Mehrere Tausend Migranten sind am Montag von Marokko aus in die spanische Exklave Ceuta geflüchtet. Dabei schwammen sie eine Strecke von bis zu zwei Kilometern. Die marokkanische Grenzpolizei in der Stadt Fnideq schritt nicht ein, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.

Die Behörden von Ceuta, das 85.000 Einwohner hat, sind überfordert. Die in Ceuta erscheinende Zeitung El Faro bezifferte die Migranten auf mindestens 2.700. "Am Sonntag waren ungefähr 70 Menschen in dem Aufnahmelager für illegale Migranten. Ich weiß nicht, was wir mit den Menschen machen oder wo wir sie unterbringen sollen", sagte ein Verantwortlicher gegenüber der Zeitung.

Im November des vergangenen Jahres nahmen Spannungen in der Westsahara wieder zu, das von Marokko aus kontrolliert wird. Westsahara war bis 1975 eine spanische Kolonie. In dem Land gibt es eine Unabhängigkeitsbewegung Polisario. Deren Chef wird zur Zeit in einem Krankenhaus in Spanien behandelt.

El Faro und die spanische Zeitung El Pais mutmaßen, dass Marokkos Regierung wegen dieser Behandlung verärgert ist und nichts gegen den tausendfachen Grenzübertritt unternommen hat. Marokko will der Westsahara Autonomie gewähren, jedoch keine Unabhängigkeit.

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(rt/dpa)