Der Russische Fonds für Direktinvestitionen RDIF stellte in einer Pressemitteilung fest, dass in San Marino seit dem 4. Mai keine neuen Infektionen mehr zu verzeichnet seien. Auf dem Höhepunkt der Corona-Infektionen Anfang April wurden im südeuropäischen Zwergstaat etwa 250 nachgewiesene Fälle von COVID-19 pro Woche registriert.
"Dank des russischen Impfstoffs war San Marino einer der ersten Staaten in Europa, der die Corona-Einschränkungen aufhob. Die durchschnittliche Inzidenz in diesem Staat ist mehr als 40-mal niedriger als der EU-Durchschnitt", betonte der RDIF.
Auch seien in San Marino keine Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus beobachtet worden. Die Erholung der Wirtschaft und die Rückkehr zum normalen Leben wurden beschleunigt, indem das Krankenhaus eine Station für Patienten mit COVID-19 geschlossen hat.
"Der RDIF ist bereit, zusätzliche Impfstoffchargen nach San Marino zu liefern, um den Impftourismus auf der Grundlage erfolgreicher Impfergebnisse im Land zu organisieren", so der RDIF weiter.
Nach Angaben des Fonds erhielten 74 Prozent der Einwohner San Marinos über 16 Jahren die erste Komponente des Impfstoffs, und bei 90 Prozent aller Impfungen wurde Sputnik V verwendet.
Die Stiftung erinnerte daran, dass Nachimpfungsstudien in Ländern wie Argentinien, Mexiko und Ungarn gezeigt haben, dass Sputnik V der sicherste und wirksamste Impfstoff gegen das Coronavirus ist. Die Wirksamkeit des russischen Vakzins sei mit 97,6 Prozent sogar höher als zuvor angenommen, so der RDIF weiter unter Verweis auf Inzidenz-Daten der zwischen dem 5. Dezember 2020 und dem 31. März 2021 mit dem Vakzin geimpften Russen. Bis heute haben 64 Länder mit einer Gesamtbevölkerung von über 3,2 Milliarden Menschen das russische Medikament registriert.
Da San Marino nicht in der EU ist, muss es nicht darauf warten, dass das russische Medikament von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen wird. Die Behörden der Republik haben sich nach dem Studium der Veröffentlichung in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet und unter Berücksichtigung der positiven Stellungnahme der Leitung des Instituts Lazzaro Spallanzani für den Einsatz von Sputnik V entschieden.
Nach Angaben des Istituto per la Sicurezza Sociale (Institut für soziale Sicherheit, kurz ISS) liegt die Zahl der COVID-19-Fälle in San Marino, wo etwa 33.000 Menschen leben, während der gesamten Pandemie bei mehr als 5.000.
In den letzten Wochen sind deutsche Politiker, die mit Russland über die Lieferung von Sputnik V verhandeln, in deutschen Medien zunehmend in die Kritik geraten. "Jetzt zeigt sich, dass Europa Sputnik V nicht braucht", schreibt etwa die Welt. Der "Sputnik-Deal" sei tot, schrieb die Bild unter Verweis auf Verhandlungskreise innerhalb der Bundesregierung. Die Verhandlungen mit Deutschland über den Kauf des Impfstoffs werden fortgesetzt, dementierte der RDIF. Bereits im Juni dieses Jahres könne Sputnik V nach Deutschland geliefert werden.
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