Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag hat der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger die Ausweisung von drei Mitarbeitern der russischen Botschaft in Bratislava bekannt gegeben.
"Im Zusammenhang mit der aktuellen geopolitischen Situation sowie der Situation in der Tschechischen Republik sollen drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava das Territorium der Slowakei innerhalb von sieben Tagen verlassen."
Auf weitere Fragen von Journalisten ging der Ministerpräsident nicht ein.
Der Schritt kommt als Reaktion auf den Aufruf Tschechiens an seine NATO-Verbündeten und die EU-Mitgliedsstaaten Solidarität zu zeigen. Prag hatte mehrere Mitarbeiter der russischen Botschaft wegen der Explosionen im Munitionslager in Vrbětice im Jahr 2014 des Landes verwiesen. Die tschechische Regierung behauptet, russische Geheimdienste seien in den Vorfall verwickelt gewesen.
Das russische Außenministerium wies den grundlosen Vorwurf entschieden zurück und kündigte die Ausweisung von 20 tschechischen Diplomaten als Gegenmaßnahme an. Nach Ansicht Russlands stehen hinter den unfreundlichen Maßnahmen der Regierung in Prag die EU und die USA.
Heger zufolge basiert die Entscheidung, russische Diplomaten zu unerwünschten Personen zu erklären, "auf Informationen unserer Geheimdienste, die eng mit den Geheimdiensten unserer Verbündeten zusammenarbeiten". Der Politiker betonte, die Slowakei zeige "Solidarität und volle Unterstützung" hinsichtlich der Ereignisse in Tschechien.
Der tschechische Ministerpräsident bedankte sich bei der Regierung in Bratislava und erklärte, Prag schätze "diese gewichtige Geste und die Position der Slowakei".
Moskau zeigte sich zutiefst enttäuscht von der unfreundlichen Haltung der slowakischen Regierung in Bratislava. Man werde bald eine Antwort auf diese Maßnahmen geben, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa am Donnerstag der russischen Nachrichtenagentur TASS. Sacharowa wörtlich:
"Wir sind zutiefst enttäuscht von den unfreundlichen Schritten Bratislavas, das beschlossen hat, wegen eines erfundenen Falls Pseudosolidarität mit Prag zu zeigen."
Am Mittwoch hatte der tschechische Außenminister Jakub Kulhanek die Rückkehr der ausgewiesenen tschechischen Diplomaten nach Moskau gefordert. Andernfalls werde die Zahl der russischen Diplomaten in der Botschaft in Prag auf das gleiche Maß reduziert. Dies würde die Ausweisung von mehr als 20 weiteren Mitarbeitern der russischen diplomatischen Vertretung bedeuten. Das russische Außenministerium entgegnete, ein solcher Ton sei gegenüber Russland unzulässig. Am Donnerstag kündigte Tschechien offiziell die Reduzierung der Zahl der in Prag akkreditierten russischen Diplomaten an.
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