Stellvertretender Ministerpräsident Tschechiens unterstützt Handelsbeziehungen mit Russland

Der stellvertretende Ministerpräsident Tschechiens und Leiter des Ministeriums für Industrie und Handel, Karel Havlíček, hat sich für Handelsbeziehungen mit der Russischen Föderation ausgesprochen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Ländern.

Es sei wichtig, dass die Handelsbeziehungen zwischen Russland und Tschechien keine Verluste erleiden. Dies teilte der Leiter des Ministeriums für Industrie und Handel der Tschechischen Republik Karel Havlíček mit. Der Politiker betonte, es gebe in Tschechien Tausende Unternehmen, die mit Russland Handel treiben:

"Anstatt das gegenseitige Feuergefecht fortzusetzen, würde ich mich freuen, wenn sich die Situation beruhigt."

Dem stellvertretenden Ministerpräsidenten zufolge seien die Ausweisung von Diplomaten aus der Tschechischen Republik und die Gegenmaßnahme Russlands an sich eine sehr ernste Aktion:

"Es wäre schlecht für uns, um den Einsatz von immer härteren Maßnahmen zu konkurrieren."

Gleichzeitig schloss Außenminister Jan Hamáček neue Maßnahmen gegen die Russische Föderation nicht aus, da Russlands Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten stärker als erwartet gewesen sei.

Die antirussische Stimmung in der Tschechischen Republik verstärkte sich vor dem Hintergrund der Vorwürfe der Behörden, die russischen Geheimdienste sollen an der Explosion in einem Munitionsdepot in Vrbětice im Jahr 2014 beteiligt gewesen sein. Anschließend wies Tschechien 18 russische Diplomaten aus. Am Montag versammelten sich rund 100 Menschen in der Nähe der russischen Botschaft in Prag. Die Demonstranten hielten Transparente mit antirussischen Parolen.

Überdies beschloss Tschechien, Russland von der geplanten Ausschreibung für den Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany in Südmähren auszuschließen. Rosatom bezeichnete die Entscheidung Prags als nicht marktgerecht und politisch voreingenommen.

Am Sonntagabend kündigte Russland Gegenmaßnahmen an. 20 Botschaftsangestellte Tschechiens wurden zu Personae non gratae erklärt. Diese mussten das Land innerhalb von 24 Stunden verlassen. Das russische Außenministerium betonte, die Aussagen über die Beteiligung der russischen Geheimdienste an der Explosion in Vrbětice seien absurd, unbegründet und vorgeschoben.

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