Ukraine wirft Russland angebliche "Provokationen" im Asowschen Meer vor

Seit einigen Tagen steigt die Spannung in der Konfliktregion Ostukraine wieder. Während russische Quellen über einen möglichen drohenden Angriff der ukrainischen Armee auf die Volksrepubliken berichten, wirft Kiew seinerseits Moskau "Provokation" im Asowschen Meer vor.

Inmitten der zunehmenden Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze wirft die Ukraine dem Nachbarland Provokationen im Asowschen Meer vor. Dort sollen angeblich Schiffe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB ukrainische Marineschiffe zu behindern versucht haben, erklärte die ukrainische Marine am Donnerstag. Die ukrainischen Schiffe sollen trotz dieser angeblichen "Provokationen" ihre Aufgaben weiter ausgeführt haben. Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres. Beide sind über eine Meerenge verbunden, die Straße von Kertsch.

Nach Auskunft des ukrainischen Außenministeriums will Russland einen Teil des Schwarzen Meers nahe der Straße von Kertsch schließen für ausländische Kriegsschiffe, die an Militärübungen beteiligt sind. Dies solle ab kommender Woche bis Oktober gelten.

Das Gebiet liegt nahe der Halbinsel Krim, deren Bevölkerung nach einem Volksentscheid im Anschluss an den Maidan-Putsch in Kiew im Jahr 2014 mit überwältigender Mehrheit für die Wiedervereinigung mit Russland gestimmt hatte. Westliche Regierungen und Medien stellen diesen Vorgang als "Annexion" dar.

Die Spannungen im Konflikt zwischen der Regierung in Kiew und den international nicht anerkannten Volksrepubliken im Osten der Ukraine haben zuletzt zugenommen. Die Ukraine wirft Russland vor, an ihrer Grenze mehr als 40.000 Soldaten zusammengezogen zu haben. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach vom größten russischen Aufmarsch an der Grenze seit der angeblichen "Annexion" der Krim.

Mehr zum ThemaKreml: Deeskalation in der Ukraine nur ohne weitere Provokationen seitens Kiew möglich

(reuters/rt)