Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat angesichts der Verschärfung der Lage an der Grenze zur Ostukraine mehr "militärische Unterstützung des Westens" gefordert. "Die Lage ist katastrophal", sagte Andrei Melnyk am Donnerstag im Deutschlandfunk. Melnyk zieht auch eine atomare Aufrüstung in Betracht, sollte das osteuropäische Land nicht Mitglied der NATO werden.
"Entweder sind wir Teil eines Bündnisses wie der NATO und tragen auch dazu bei, dass dieses Europa stärker wird oder wir haben eine einzige Option, dann selbst aufzurüsten", sagte der ukrainische Botschafter. Kiew werde künftig "vielleicht auch über einen nuklearen Status" nachdenken. "Wie sonst können wir unsere Verteidigung garantieren?", fragte er.
Melnyk zeigte sich besorgt über "russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ostukraine", um damit militärische Unterstützung der NATO für sein Land zu rechtfertigen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg nannte auch bereits die russischen Truppenbewegungen in Russland "ungerechtfertigt, unerklärlich und zutiefst besorgniserregend". Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte vor Kurzem, dass Bewegungen russischer Truppen auf russischem Territorium andere Staaten nicht beunruhigen sollte, da sie sie in keiner Weise bedrohen.
Der russische Verteidigungsminister, Sergei Schoigu, erklärte am 13. April dazu, dass es die NATO sei, die massiv ihre militärische Präsenz entlang der russischen Grenzen aufbaue und Russland lediglich darauf reagiere. So militarisierten die USA nicht nur den arktischen Raum mehr und mehr, sondern besonders auch Europa.
In den letzten drei Jahren hat der Nordatlantikblock seine militärischen Aktivitäten in der Nähe der russischen Grenze verstärkt. In Polen und den baltischen Ländern werden die amerikanischen Streitkräfte verstärkt. In der Ostukraine gibt es seit Mitte Februar wieder Auseinandersetzungen zwischen den Kräften in den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der Regierungsarmee.
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